Unser täglicher Begleiter

Die einen lieben sie klassisch, vielleicht etwas verspielt, die anderen setzen auf klaren Purismus und für die nächsten muss sie pragmatisch sein, einfach funktionieren. Wie für den Maler der Pinsel ist die Büchse das Werkzeug, das uns durch unser Jägerleben begleitet. Ihre Gestallt kann so vielfältig ausfallen, wie es Jägerpersönlichkeiten gibt. Nicht selten spiegeln Büchse und ihr Besitzer sich gegenseitig wider. Kein Wunder, dass sich dann über Dinge wie Schalldämpfer oder Picatinny-Schienen die Gemüter erhitzen. Schließlich haben wir alle unterschiedliche Vorlieben und Vorstellungen. Und das ist auch gut so. Wo sich gerieben wird, entsteht zwar Hitze – aber auch Fortschritt. Was längst überholt ist, übersteht diese Auseinandersetzung nicht und wird – vermutlich zurecht – ausgesondert. Bewahrenswertes übersteht diesen Prozess und wird mit Innovation kombiniert. Bei alldem stellt sich stets die Frage nach der Waidgerechtigkeit. Jeder muss einerseits sein Schießeisen selbst verantworten, doch der grobe Rahmen ergibt sich allerdings immer noch aus dem jagdgesellschaftlichen Diskurs. Wenn wir über unsere Werkzeuge streiten, lasst uns nicht der Tradition den Rücken kehren. Schließlich liegt in ihr viel waidmännisches Wissen. Lasst uns aber auch nicht die Chancen durch Innovation ignorieren. Am Ende ist es der Jäger, der sich zum Schuss entscheidet – nicht das Werkzeug.

Waidmannsheil!

Phil Kahrs, Crossmedia-Redakteur

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