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Streitfrage

Streckelegen

Pro

Rituale sind wichtig, Bestandteil jeder Kultur und identitätsstiftend. Zu viel ist schon in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Altar der Zweckmäßigkeit, der Rationalität und dem Kostenvorteil geopfert worden. Insofern bin ich klar dafür, nach der Jagd die Strecke zu legen. Es ist das gemeinsam erjagte Ergebnis des Tages, was für einen Augenblick feierlich präsentiert und zelebriert wird.

Allerdings musste auch ich in meiner aktiven Zeit erfahren, dass sich Anforderungen ändern, Einschränkungen größer werden und nicht mehr alles so laufen kann wie früher. Die zunehmend nachlassenden handwerklichen Fähigkeiten vieler Jäger und die gestiegenen hygienischen Anforderungen haben vielerorts zu professionellen Aufbrechtrupps geführt, die das Wild an einem vorbereiteten und ausgestatteten Platz fachgerecht versorgen.

Das dauert seine Zeit, und anschließend das hakenfertige Wild wieder durch den herbstlichen Schlamm zum Streckenplatz zu ziehen, u.U. mit Zwischentransport, ist argumentativ manchmal kaum zu verteidigen. Alles in allem sollte dennoch, wo immer es einzurichten ist, am Streckelegen festgehalten werden und zwar nicht nur repräsentativ mit einem Reh, einer Sau und in gebührendem Abstand der Fuchs in blauer Plastiktüte.

Jagd hat in unserem Kulturkreis eine lange Tradition und sollte nicht auf ein „Totmachermeeting“ eingedampft werden.

 

Joachim Menzel, Forstdirektor a. D. , Jägerprüfung 1966

Kontra

Bis vor rund 30 Jahren wurden Ärmel zum Aufbrechen nicht hochgekrempelt und aufgebrochenes Wild mit Moos ausgewischt. Es ist gut, dass dieser „Brauch“ erledigt ist. Das Streckelegen präsentiert die erlegten Stücke, informiert die Jagdteilnehmer über Arten und Zahl der Beute, lässt uns an die Jagd erinnern und soll dem Wild die „letzte Ehre“ erweisen. Dem Wild ist dies egal.

Wohl aber mindert das Streckelegen die Qualität des Wildbrets. Schon in unausgeweidetem Wild verdoppeln sich alle zwanzig Minuten die Keime. Nach drei Stunden Jagd sind aus jedem einzelnen Keim mehr als 500 weitere Keime entstanden! Nach einer weiteren Stunde sind es schon 4.000. Nicht jeder Treffer sitzt gut. Oft genug fließt beim Aufbrechen zusätzlich Panseninhalt über das Muskelgewebe. Nach stundenlanger Jagd kommt es deshalb darauf an, dass Wild schnellstmöglich ausgeweidet, ausgespült, aufgehängt und gekühlt wird, statt ungekühlt auf der Strecke zu liegen, ohne dass Restflüssigkeit abfließen kann.

Wo des Wildes gedacht werden soll, sollte es uns reichen, wenn pro Art nur eine Kreatur zur Strecke gelegt wird. Viele Weidgesellen mögen dies als Verlust von Tradition empfinden. Für mich steht eine repräsentative Strecke mit nur einem Stück pro Wildart hingegen als sinnvolle Maßnahme für eine bessere Lebensmittelqualität und mehr Gesundheitsschutz und daher über der Tradition.

 

Thomas Fuchs, Revierpächter und Jungjägerausbilder, Jagdschein seit 1995

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