Hier wütet die Pest!

Tief in einem Altholz im Landkreis Oder-Spree: Ein Frischling liegt fiebrig in einer Suhle. Auf den Lärm der vielen Menschen reagiert die Sau nicht mehr. Nur ganz leicht heben sich die Flanken mit jedem Atemzug. Einer im Trupp handelt sofort. Der Jäger nimmt seine Büchsflinte von der Schulter und erlegt den Frischling mit einem Flintenlaufgeschoss (Marke Triumph, Made in GDR). Es ist der erste Fund des Tages.

Ich begleite eine Kadaversuche in einer der Kernzonen des ASP-Gebietes des Landkreis Oder-Spree. Hier ist das Epizentrum der Seuche. 52 Prozent aller mit ASP infizierten Sauen Deutschlands wurden hier gefunden. Die Suche heute ist eine der größten, die es bislang im Landkreis Oder-Spree gab. Forstarbeiter, Jäger, Bundeswehrreservisten, Mitarbeiter des Veterinäramtes und private Dienstleister durchsuchen in den nächsten drei Tagen mehrere hundert Hektar Wald und Feuchtgebiete. Heute sind 200 Hektar geplant. Amtstierärtzin Petra Senger vermutet, dass bis zu 200 Sauen ihre Einstände in dem Gebiet haben.