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Giftige Lebensmittel für Hunde

Tödliche Köstlichkeit

Süße Verführung: Dennoch ist Schokolade für Hunde giftig.

So schön auch der Weihnachtsteller unter dem festlich geschmückten Christbaum aussehen mag, gefährliche Lebensmittel sind immer außerhalb der Reichweite von Hunden aufzubewahren – und noch so bettelnde Blicke konsequent zu ignorieren.

Sollte es dennoch einmal passieren, dass der Vierbeiner etwas für ihn Giftiges erwischt hat, und alles auf eine Vergiftung hindeutet, empfiehlt es sich, Aktivkohle daheim zu haben. Mit ihr kann man schnell und effektiv Erste Hilfe leisten. Dass Schokolade für Hunde giftig ist und unter Umständen zum Tod führt, sollte jedem Hundebesitzer mittlerweile geläufig sein. Trotzdem landen Vierbeiner speziell in der Weihnachtszeit deswegen vermehrt beim Tierarzt.

Der für uns Menschen ungefährliche Stoff Theobromin kann von Hunden (und auch Katzen) nicht ausgeschieden werden und vergiftet sie in der Folge. Der Anteil an Theobromin steigt mit dem Kakaoanteil der Schokolade. Den höchsten Wert findet man in dunkler Schokolade wie Kochschokolade, Zartbitter oder Bitterschokolade. In weißer Schokolade ist der Stoff in der Regel nicht vorhanden.

Symptome einer Theobromin-Vergiftung sind unter anderem: Unruhe, Nervosität, Erbrechen, Durchfall, ein aufgeblähter Bauch, verstärkter Durst, Krämpfe, Zitteranfälle, schnelle Atmung und Herzrasen. Hat Ihr Hund Schokolade gefressen, warten Sie nicht auf ein Einsetzen der Symptome, sondern nehmen Sie direkt Kontakt mit dem Tierarzt auf.

Rosinen, Zimt und Lebkuchen

Zur Weihnachtszeit gehört für viele Menschen ein Christstollen. Auch dem Jagdhund würde das Gebäck sehr schmecken. Doch schon der Verzehr von kleinen Mengen könnte tödlich enden. Denn in Christstollen befinden sich Rosinen, die beim Hund zu einem Nierenversagen führen können.

Bereits 2,8 g Rosinen pro kg Körpergewicht, können beim Hund zu schweren Komplikationen führen. Ähnlich verhält es sich mit Weintrauben. Davon reichen 10 g pro kg Körpergewicht aus. Folgende Symptome können bei einer zu großen Aufnahme von Rosinen und Weintrauben auftreten: apathisches Verhalten, Probleme beim Urinabsatz, Durchfall und Erbrechen.

Die im Christstollen enthaltenen Rosinen können bei Hunden zu einem Nierenversagen führen.

Neben dem Stollen gibt es bei vielen zum heiligen Fest auch Zimtsterne oder Lebkuchen. Doch auch diese süßen Naschereien haben es in sich und können bei unseren vierbeinigen Jagdhelfern zu gesundheitlichen Problemen führen. Besonders in Lebkuchen ist ein für Hunde gefährlicher Mix aus Schokolade, Zucker und Zimt enthalten.

Letzterer enthält den Aromastoff Cumarin. Dieser hemmt die Blutgerinnung und kann beim Hund für ernsthafte gesundheitliche Komplikationen sorgen. Auch bei besonders empfindlichen Personen kann der im Zimt enthaltene Stoff in relativ kleinen Mengen Leberschäden verursachen, dessen Wirkung in der Regel reversibel – also rückgängig – ist.

Daneben werden in Lebkuchen – je nach verwendetem Backrezept – häufig verschiedene Nüsse wie Mandeln oder Macadamia sowie ein wenig Muskatnuss verwendet. Alle drei Zutaten stellen für Hunde jedoch eine Gefahr dar. Mandeln können das Nervengift Blausäure enthalten.

Vergewissern Sie sich bereits vor dem Fest, welcher Arzt/welche Tierklinik in Ihrer Umgebung Bereitschaft hat.

Die ursprünglich aus Australien stammende Macadamianuss kann bei den vierbeinigen Jagdgefährten Schwächeanfälle, Lähmungserscheinungen, Erbrechen, Muskelzittern sowie Fieber auslösen. Welcher Wirkstoff hierfür genau verantwortlich ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Jedoch sollen bereits 2 g der Macadamia pro kg Körpergewicht des Hundes ausreichen, um eine Erkrankung hervorzurufen.

Diätbewusste Weihnachtsbäckerei

Bei einer diätbewussten oder Diabetiker-Ernährung wird häufig auf Zuckerersatzstoffe wie Xylit zurückgegriffen. Xylit oder auch Xylitol ist ebenfalls als Birkenzucker bekannt. Für den Menschen völlig ungefährlich, ist der Zuckerersatzstoff für Hunde hochgiftig. Bereits einige Plätzchen oder Bonbons reichen aus, um einen gefährlichen Abfall des Blutzuckerspiegels herbeizuführen.

Bereits 0,1 g Xylit pro kg Körpergewicht können Vergiftungserscheinungen beim Hund hervorrufen. Mengen von 3-4 g pro kg Körpergewicht gelten als tödlich.

Und der alljährliche Weihnachtsbraten?

Der traditionelle Weihnachtsbraten darf bei vielen an den Festtagen nicht fehlen. So gern der Hund die Reste fressen würde – der Braten hat im Fressnapf nichts verloren. Die fetthaltigen Reste des Festtagsschmaus können eine Pankreatitis – eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse – auslösen.

Reste vom Weihnachtsmenü haben nichts im Fressnapf verloren. Zudem können gekochte Knochen splittern und den Hund innerlich verletzen.

Oftmals werden auch die verwendeten Gewürze von den Vierbeinern nicht vertragen. Knoblauch und Zwiebel sind für sie zum Beispiel giftig. Geflügelknochen können nach dem Kochen leicht splittern und anschließend im Fang sowie der Speiseröhre zu ernsthaften Verletzungen führen.

Sollte der treue Begleiter während der Feiertage dennoch etwas Giftiges oder Schädliches gefressen oder verschluckt haben, sollten Sie sich umgehend auf den Weg zu einem Tierarzt machen. Vergewissern Sie sich bereits vor dem Fest, welcher Arzt/ welche Tierklinik in Ihrer Umgebung Bereitschaft hat. So sparen Sie im Notfall Zeit.

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