Wildnisküche

Heißes Kücheneisen

Text: Thomas Bock

20. Juli 2021

Wild-West-Romantik Der „Dutch Oven“ ist ein dreibeiniger Gusseisentopf, der direkt ins offene Feuer gestellt wird. Ursprünglich aus Europa stammend, wo er als sogenannter Grapen seit dem 12. Jahrhundert an heimischen Feuerstellen als Kochgerät diente, wurde der Dutch Oven im 19. Jahrhundert hauptsächlich von den Cowboys im wilden Westen genutzt. Eine Funktionserklärung.

Neben Lasso, Colt und Winchester war der schwere Feuertopf mit dem nicht minder schweren Deckel für den Cowboy einer der wichtigsten Gegenstände in der Prärie. Gefüllt mit Fleisch und Bohnen wurde das auch Dopf oder Pottje genannte Küchenutensil einfach in das Lagerfeuer gestellt und mit einer Schaufel voll Glut bedeckt.

So mit „Ober- und Unterhitze“ versehen, köchelte der Eintopf zwei bis drei Stunden vor sich hin und wenn Hoss und Little Joe von der Weide kamen, war das Essen fertig. Da es meist nur einen Topf gab, standen damals systembedingt nur Eintöpfe auf der Speisekarte.

Womit wir aber den Bogen zur heutigen Jagd schlagen können, denn bekanntlich sind es ja besonders die Eintöpfe, insbesondere die mit Erbsen, die uns Jägern so munden. Spaß beiseite, im Zuge des anhaltenden Grill-Booms kommt auch der alte Cowboy-Pott wieder zu Ehren.

Etliche YouTube-Köche und Internet-Grillmeister haben den Dopf für sich entdeckt und überschwemmen die Nation mit Rezepten, die sich daraus zaubern lassen. Zugegeben, das hat was.

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