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Kritische Rückstände im Wasser: Dem Verursacher auf der Spur

Hydrologe Prof. Dr. Tobias Licha

Der Bochumer Wissenschaftler zeigte vor den rund 300 Anwesenden zunächst auf, wie es um unsere Wasserqualität bestellt ist und welche Rückstände sich nachvollziehen lassen. Eine Menge inzwischen. Was nun einmal auch daran liegt, dass die Wissenschaft immer präziser und immer mehr Substanzen (152.000.000) durch modernste Messtechnik analysieren kann.

Immer mehr Daten, betonte der Referent in diesem Zusammenhang, würden jedoch nicht gleich ein Mehr an Informationen bedeuten. Sie müssten auch in einen richtigen Zusammenhang gestellt werden. Und dass die Landwirtschaft heute der bedeutendste Verursacher von „kritischen“ Rückständen sei, stellte Prof. Dr. Licha auch anhand von einigen Beispielen und Zahlen infrage. Der Wissenschaftler sprach damit vielen Bauern aus dem Herzen, als er das wissenschaftlich unterfütterte, was viele schon immer vermuteten.

Die chemische Verbindung Terbutryn beispielsweise, die bis zum Jahr 1997 als Herbizid in der Landwirtschaft eingesetzt werden durfte und seitdem verboten ist, wird weiterhin eingesetzt. Nur nicht in der Landwirtschaft, sondern in Dämmmaterialien oder bei Farben von Häuserfassaden. Regen, so Prof. Dr. Licha, wasche Terbutryn von den Wänden aber mit der Zeit ab. Das Ergebnis: Fassaden müssen nach etwa 20 Jahren aufgrund sichtbarer Algen- und Pilzbildung wieder überstrichen werden – und der Kreislauf beginnt von vorne. So kommt es, dass sich deutliche Rückstände des Herbizids ohne eine landwirtschaftliche Anwendung im Wasser befinden würden.

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