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Der oberste Diener des Betriebs

Mitarbeiter, die sich gut eingebunden fühlen, sind motivierter.

Wer Mitarbeiter führt, hat die Aufgabe, den Betrieb in eine bestimmte Richtung zu lenken. So wie im Ackerbau Anbaustrategie und laufende Bestandsführung den Kurs vorgeben oder ihn korrigieren, so gibt die Mitarbeiterführung die Ziele vor – und die Art und Weise, wie sie zu erreichen sind. Da die Kernaufgabe der Führung darin liegt, die Mitarbeiter zu ermächtigen, auf bestmögliche Weise das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, wird der Chef zum obersten Diener seines Betriebes. Wie ist das zu verstehen?

Der Schlüssel zu einem produktiven Betrieb, der seine Unternehmensziele erreicht, sind neben einer angemessenen Ausstattung an Produktionsmitteln motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter. Beides zu gewährleisten, gehört zu den Kernaufgaben des Unternehmers. Die Mitarbeiter sind so zu führen, dass sie ihr Potential entwickeln und umsetzen können. Dafür benötigt es die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und die Möglichkeiten zur Fortbildung. Lernen benötigt Gelegenheit, Wertschätzung und qualitatives Feedback. Außerdem sorgen ein respektvoller Kommunikationsstil, ein konstruktiver Umgang mit Konflikten sowie eine positive Grundstimmung für ein gutes Arbeitsklima. All das muss der Chef vorleben.

Aufgaben und Ziele sollen Sicherheit und Klarheit bieten. Mitarbeiter haben das Recht darauf dass Aufgaben präzise gestellt und Arbeiten eindeutig übertragen werden. Ihnen muss jederzeit klar sein, warum ihr Einsatz dem großen Ganzen dient. Auch Freiräume und Grenzen von eigenverantwortlichem Handeln müssen definiert werden. Grenzüberschreitungen müssen respektvoll, aber konsequent und angemessen geahndet werden. Ein kumpelhafter Chef, der zu allem nichts sagt, verliert bei den Mitarbeitern an Achtung.

Ehrliches Interesse

Menschen sehnen sich danach, wirksam und erfolgreich zu sein. Die Aufgabe des Chefs ist es, dies zu ermöglichen. Das stärkt die Motivation des einzelnen und auch das Gemeinschaftsgefühl. Deshalb muss der Chef dafür sorgen, dass ein „Wir-Gefühl“ entsteht. Gelungenes soll wertgeschätzt werden. Mitarbeiter wollen sich mit dem Betrieb identifizieren und dazugehören. Dafür muss der Chef individuell auf sie eingehen – mit ehrlichem Interesse und Wertschätzung, aber auch durch respektvolle Abgrenzung. Der professionelle Umgang mit zwischenmenschlicher Nähe und hierarchischer Distanz gehört zu den größten Herausforderungen des Chef-Seins.

Selbstfürsorge wichtig

Wer vom selbst arbeitenden Landwirt eines überschaubaren Familienbetriebs zum Chef mit Personalführung wird, bekommt dadurch eine völlig neue Rolle. Er wird zum obersten Diener, weil er dafür sorgt, dass das „Getriebe“ seines Betriebs reibungslos läuft. Nicht mehr das Erledigen der Arbeiten steht im Mittelpunkt seiner Aufkerksamkeit, sondern die Menschen, die die Arbeiten erledigen.

Neben betriebswirtschaftlichen Pflichtübungen und den Herausforderungen einer guten Mitarbeiterführung, gehört es zu seinen wichtigsten Aufgaben, dafür zu sorgen, dass er selbst ausgeglichen, zufrieden und stark ist. Eigene Fortbildungen und eine achtsame Selbstfürsorge sind ein Muss. Schlecht gelaunt, überfordert – oder gar nahe dem Burnout – bringt der Chef dem Betrieb und den Mitarbeitern keinen Nutzen.

Mitarbeiter brauchen klare Ziele

  • Sorgen Sie dafür, dass Aufgaben und Ziele Sicherheit und Klarheit bieten.
  • Geben qualifizierten Mitarbeitern freien Entscheidungsspielraum.
  • Kritisieren Sie bei Fehlern die Leistung, nicht die Person.
  • Loben Sie besondere Leistungen der Mitarbeiter beziehungsweise des Teams.
  • Haben Sie auch ein Ohr für persönliche Anliegen.
  • Arbeiten Sie stets daran, dass ein „Wir-Gefühl“ entsteht.
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