Klimaerwärmung: Die Wälder in Niedersachsen leiden

Die Wälder in Niedersachsen leiden weiterhin extrem unter den Witterungsbedingungen. In der Vegetationszeit 2021/2022 (Oktober bis September) sind im Schnitt in Niedersachsen zwar rund 90 % des langjährigen Niederschlages von rund 750 mm gefallen. Die Monate März bis August 2022 waren aber deutlich zu trocken, was einmal mehr zu ausgeprägtem Trockenstress geführt hat.

Mit Mitteltemperaturen um rund 11°C war das Vegetationsjahr 2021/22 wieder eines der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Die hohen Temperaturen, gepaart mit teilweise sehr geringen Niederschlägen, führten in allen Landesteilen außer dem Küstenraum zu einer ausgeprägten Bodentrockenheit.

Diese Witterungsverhältnisse förderten die weitere Ausbreitung rindenbrütender Insekten. Das Abwehrvermögen der Fichte, aber auch von anderen Baumarten, war somit auch im Jahr 2022 stark eingeschränkt. Auch Schäden an Eiche und Kiefer durch Käfer traten regional deutlich gehäufter auf. Bei Eiche wurde eine weitere Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners erwartet und beobachtet. Auch weitere Erkrankungen infolge von Vitalitätseinschränkungen, Trockenheit und anderen biotischen Schaderregern, wie Eschentriebsterben, Rußrindenerkrankung des Ahorns und Diplodia-Triebsterben der Kiefer wurden 2022 zunehmend festgestellt.