Keinen Fehlgriff machen

Vor dem Hintergrund der Ausweitung des ökologischen Landbaus und weil alle Öko-Betriebe ab dem 1. Januar 2022 die neue EU-Öko-Verordnung anwenden müssen – ursprünglich sollte dies bereits ab dem 1. Januar 2021 der Fall sein – wird in der Pflanzgutbranche eine deutliche Zunahme auch in der Vermehrung von Ökosaat- /pflanzgut erwartet.

Wie sieht es derzeit in Niedersachsen aus? Insgesamt wurden in 2020 auf rund 302 ha Vermehrungsfläche Pflanzkartoffeln in ökologisch wirtschaftenden Betrieben erzeugt. Das sind zwar nur etwa 4 % bezogen auf die Gesamtvermehrungsfläche an Pflanzkartoffeln in Niedersachsen, aber das entspricht in etwa jeweils den Gesamtvermehrungsflächen in den Bundesländern Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg bzw. ist doppelt so viel, wie in Nordrhein-Westfalen an Pflanzkartoffeln vermehrt werden.

Vermehrt werden fast ausschließlich Speisesorten aus allen Reifegruppen, wobei der Schwerpunkt im mittelfrühren Bereich liegt. Besonders beliebte Sorten für den Öko-Anbau sind, wie die Tabelle zeigt, Sorten wir Belana, Agria, Princess, Bellinda, Ditta, Bernina, Nicola, Almonda, Anuschka und Montana. Diese zehn Sorten erreichen Vermehrungsflächen im zweistelligen ha-Bereich. Beispiele für phänotypische Unterschiede für die Sortenansprache werden in den Bildern gezeigt.