Hagebutten-Hexerei

Wild wie wir. Für ihr Lebensmotto hat Valerie Jarolim Gleichgesinnte an den Wegrändern rund um Weyer in Oberösterreich gefunden: Dort wachsen Wildrosen, wie die Hundsrose (Rosa canina), strecken ihre stacheligen Ruten in alle Richtungen und lassen leuchtend orangerote, ovale Hagebutten reifen, ohne dass sie jemand gepflanzt hat. Auf sie und anderes Wildobst legt die erfahrene Kräuterpädagogin ab September bis in den November ihr Hauptaugenmerk – allein oder zusammen mit weiteren Draußenmenschen, die in den letzten Jahren mit ihr auf einem Ernte-Spaziergang unterwegs waren. Nur derzeit legt sie vorübergehend eine Babypause ein, was ihrer Pflanzenlust keinen Abbruch tut.

„Witchy fruits“ nennt Valerie Jarolim diese „Hexenfrüchte“ des Herbstes. Mit einem luftigen Körbchen oder einem Stoffbeutel, einer Schere und vor allem Handschuhen ausgestattet nähert sie sich den Rosensträuchern. „Hagebutten eignen sich gut zum Sammeln, weil es keine giftigen gibt“, schwärmt sie über die unterschiedlichen Arten. Alle Hagebutten lassen sich verarbeiten, am einfachsten die großen Kugeln der Kartoffelrosen (Rosa rugosa). Dass immer nur für den Hausgebrauch gesammelt wird, wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer Kurse längst. Denn viele vertiefen ihr Wissen rund um Wildkräuter und -früchte, wenn sie den ausführlichen Erzählungen der Kräuterpädagogin lauschen. Aber auch Anfänger lernen schnell, inkl. die „Handstraußregel.“