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Erntedank mal anders

Ein Herz für Äpfel haben diese jungen Triebe. Sie rahmen getrocknete Apfelscheiben und reifende Äpfel am Baum ein, als wollten sie Blicke und Vögel lotsen.

Kränze, Herzen, Girlanden und Gestecke aus den Früchten von Sträuchern oder Bäumen? Zeugt diese Art von Herbstschmuck nicht von Dekadenz und kommt einem Diebstahl an der Natur gleich? Schließlich pflanzen viele Gärtner Schlehen, Rosen, Weißdorn oder Ebereschen extra deshalb, damit Vögel, Eichhörnchen, Haselmäuse und andere Wildtiere im Spätsommer und Herbst abwechslungsreiche Nahrung finden, um rund und gesund durch den Winter zu kommen. Und kaum sind die Beeren reif, schnappen wir Menschen sie den Tieren vor dem Schnabel weg und formen, flechten, stecken daraus mehr oder weniger kurzlebige Deko-Objekte?

Menschen sind komisch – na und?

Aus Vogelsicht ist die Eigenart der Menschen, den herbstlichen Garten mit den Früchten aus der Natur zu verzieren, sicherlich befremdlich und wenig nachvollziehbar. Doch keine Sorge: In einem naturnahen Garten – und vor allem dessen Gärtner finden meist Gefallen an Kunst aus Naturmaterialien – reicht die wilde Ernte in der Regel erstens für Tier und Deko und zweitens: Wer sagt denn, dass an dem fruchtigen Schmuck nicht geknabbert werden darf?

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