Aus der Feder von Susanne Wiborg
Undercover
Das Prachtexemplar eines Parasolpilzes – und ein unverhofftes Ergebnis meines neuesten Gartenspaßes. Pilze, diese seltsamen Grenzgänger zwischen Tier und Pflanze, sind nämlich nicht nur im Wald, sondern auch daheim faszinierend, und seit einigen Jahren zum Glück auch leicht zu bekommen und zu kultivieren. Für einige Sorten reicht da schon ein Blumentopf auf dem Balkon, um, etwa mit Austernpilzen auf Strohsubstrat, ein Zeitraffer-Wunder zu erleben: Aus dem weißen Myzel sprießen zunächst durchsichtig-graue Bündel winziger Stecknadelköpfe, binnen weniger Stunden sieht es dann aus, als habe der Topf büschelweise Ohren bekommen, und schon kann man ernten. Nach dieser ersten, eigentlich viel zu üppigen Ernte war ich regelrecht angefixt. Nun folgte, mit mehr oder weniger Erfolg, so ziemlich alles, was sich draußen auf Stroh oder Holzstämmen kultivieren ließ. Und dann kam der Karriereknick.
Er begann damit, dass ein Bekannter, ähnlich fasziniert vom Pilzanbau, großzügig seine erste eigene Stockschwämmchen-Ernte mit mir teilte. In der Nacht nach der delikaten Mahlzeit erwachte ich mit nagenden Bauchschmerzen und noch nagenderen Zweifeln: Waren das wirklich Stockschwämmchen gewesen? Oder nicht doch der, der mich jetzt neben einem schockroten Totenkopf aus dem Pilzbuch anstarrte: ein Nadelholz- oder Gifthäubling, der dem Stockschwämmchen fatal ähnlich sieht, im selben Substrat wächst und es an letaler Effizienz locker mit jedem Knollenblätterpilz aufnimmt …? Zweifel dieser Art sind um drei Uhr morgens weit weniger witzig, als sie im Nachhinein klingen, und dass es natürlich doch nur Stockschwämmchen gewesen waren, machte nichts besser. Mein Verhältnis zu Pilzen war derart nachhaltig gestört, dass mir nach jeder noch so kleinen Mahlzeit übel wurde. Selbstverständlich ein psychosomatisches Phänomen, aber meine Begeisterung für die Gartenkultur dieser unheimlichen Geschöpfe erlitt ebenfalls einen ziemlichen Knick.
Irgendwann aber fehlten sie doch. Musste ich die Pilze eigentlich unbedingt essen? Mache ich mit meinen Rosen ja auch nicht, und es reicht doch, wenn sie auftauchen und dekorativ aussehen? Fliegenpilze wären da meine Traumkandidaten gewesen, aber für sie gibt es leider keine Gartenkulturen. Parasolpilze sind ein würdiger Ersatz, weniger bunt, dafür aber mit rekordverdächtig riesigen Schirmen. Dass sie zudem ausgesprochen lecker sind, schadet dann ja auch nicht. Inzwischen gibt es den Riesenschirmpilz tatsächlich zum Gartenanbau zu kaufen, als Myzel zum Eingraben. Das klang unwiderstehlich, schon wegen des Abenteuerfaktors: Pilze ohne Grenzen – wie würden die sich hier wohl verhalten? Eine Pflanze, wenn sie denn nicht gerade Giersch heißt, bleibt ziemlich vorhersagbar an dem Ort, an den man sie setzt. Aber was würden diese seltsamen Wesen tun, die in vielem so anders sind als Pflanzen? Das bleibt ihr Geheimnis, denn was man von ihnen oberirdisch sieht, ist nur der Fruchtkörper. Der eigentliche Pilz ist das weiße unterirdische Myzel und kann sich unbemerkt weit verbreiten. Genau diese Unberechenbarkeit, gekoppelt mit dem blitzschnellen Auftauchen der Früchte, gehört zum etwas sinisteren Charme der ganzen Familie. Demnächst also Parasolpilze unter den Rosen?
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