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Frühling ganz zart

Garten Bunzmann: blütenreich, farbenfroh, gut für Überraschungen...

Hornveilchen und Vergissmeinnicht, Prärielilie, Gold-Wolfsmilch, Elfenblume und Milchstern: „Ich liebe filigrane Blumen, die nicht gleich schon von weitem ‚Sieh mich an!‘ rufen.“ So erklärt Doris Bunzmann Gartenbesuchern gern ihre Version zum Thema Frühlingserwachen. Und tatsächlich hält man im Frühlingsgarten in dem Dörfchen Tiefengrün, nahe der oberfränkischen Stadt Hof, vergebens nach Prunk und Pracht Ausschau. Kein Gewoge hunderter bunter Tulpen, und auch keine Fanfarenzüge der Narzissen. Dafür aber begeistertes Bienengesumm in zahllosen winzigen Blüten, verführerische Blumendüfte und das blaue Band des Frühlings, das in eleganten Bögen durch den 1200 Quadratmeter großen Garten mäandert. Es sind wohl Hunderte von Vergissmeinnicht, die sich dafür zusammentun – und die Gärtnerin kann gar nicht genug davon haben. Genauso übrigens wie vom Elfenkrokus, der inzwischen schon fast die gesamte Rasenfläche für sich erobert hat und gleich nach der Schneeschmelze alles mit typischem Lilarosa überzieht.

Von der englischen Gartenkultur inspiriert, hat Doris Bunzmann mit dezenten Stauden und Rosensträuchern ein blühendes Refugium erschaffen.

Massenauftritte sind also durchaus erwünscht auf den Beeten und im Gras – aber bitte zart, zierlich und gern in sanften Farben: „Mein Frühlingsgarten will eben entdeckt werden. Und manchmal muss man schon gezielt hinschauen, um die „Kleinkunst“ aufzuspüren“, erzählt die Frau, die sich selbst zwar gerne üppige Tulpengärten anschaut, es aber einfach wunderbar findet, wenn ihr eigenes grünes Reich erst nach und nach in Frühlingslaune kommt. Im Februar zum Beispiel mit vielen, über die Jahre ersammelten Schneeglöckchen-Sorten und mit Winterlingen, wie ‚Schwefelglanz‘ und ‚Schlyters Orange‘. Danach, ab März, freut sich die Gärtnerin auf ihre gezähmten Scharbockskräuter in unterschiedlichen Formen und Farben, die sich, anders als das wilde Scharbockskraut, auf den Beeten durchaus gesittet benehmen. Sehnsüchtig erwartet wird im April auch der Hundszahn, eine Zwiebelblume, die nicht nur mit anmutigen Blüten, sondern ebenso durch dekoratives Laub besticht. „Ich mag es ganz besonders“, so die Blumenfreundin, „wenn sich das Blühen von Monat zu Monat immer mehr steigert, bis es sich während der Rosenzeit auf dem absoluten Höhepunkt befindet. Ein einziger blühender Überschwang, das ist mein Garten dann im Frühsommer.“

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