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Kaum Lichtblicke am Holzmarkt im Sommer

Das für den Holzmarkt maßgebliche wirtschaftliche Umfeld hat sich im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich verschlechtert. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland (BIP, preis-, saison- und kalenderbereinigt) ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts in den ersten zwei Quartalen leicht gesunken oder hat stagniert. Eine ähnliche Entwicklung hat auch in vielen anderen Ländern der EU stattgefunden, sodass das BIP, aggregiert über alle Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU), im ersten Halbjahr nur schwach gewachsen oder unverändert geblieben ist.

Die schwachen Marktimpulse im Inland und im europäischen Ausland spiegeln sich auch im Ifo-Geschäftsklimaindex wider, der im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken ist. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen an die künftige Geschäftsentwicklung werden von den befragten Managern pessimistischer eingeschätzt. Im Bauhauptgewerbe ist der Index auf den niedrigsten Stand seit 2010 gesunken. Von Januar bis Mai 2023 ist die Anzahl der Baugenehmigungen für den Neubau von Einfamilienhäusern um 31,5 % und von Zweifamilienhäusern um 53,5 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gesunken. Wesentliche Gründe für den Rückgang sind hohe Kosten für Baumaterialien und die gestiegenen Hypothekenzinsen. Zudem werden geplante Investitionen wegen der Unsicherheiten über die wirtschaftliche Entwicklung zurückgestellt und in größerem Umfang Aufträge storniert. Verschärft wird die Lage dadurch, dass die Baukonjunktur nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten der EU rückläufig ist. Die Auftragsbücher waren zu Beginn des Jahres zwar gut gefüllt, die Lage dürfte sich nach Abarbeitung des Auftragspolsters im zweiten Halbjahr dieses Jahres verschlechtern. Für das Holzgewerbe wird daher mit einem sinkenden Bedarf an Bauholz und an für die Erstaustattung der Wohnungen wichtigen Holzprodukten, wie Treppenstufen, Möbeln usw., gerechnet.

Die nachlassende Geschäftstätigkeit im Inland und im EU-Binnenmarkt führt auch zu einem geringeren Bedarf an Paletten und Holzpackmitteln für den Transport von Gütern sowie zu einer steigenden Konkurrenz in den Absatzmärkten. Der ifo-Geschäftsklimaindex im Holzgewerbe ist daher erneut zurückgegangen und befindet sich auf dem niedrigsten Stand der vergangenen drei Jahre. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate werden von vielen Branchen des Holzgewerbes negativ eingeschätzt. Hierzu gehören vor allem die Holzwerkstoffindustrie, Nadelschnittholzproduzenten, die Holzpackmittel- und die Palettenindustrie und somit wesentliche Abnehmer der Forstbetriebe.

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