Der Chef von der Alm

Der Tiger Preber Elmar gibt einfach keine Ruhe, wieder und wieder steigt er auf, um seinen Kontrahenten in die Flucht zu schlagen. Lautes Wiehern und Schnauben, dumpfe Hufschläge und schwerer Galopp, der die Erde beben lässt, ist zu vernehmen. Die Zuschauer sind begeistert von diesem Spektakel, dem offiziellen Kräftemessen der Norikerhengste, zum Start in die Almsaison. 2000 Pferdebegeisterte sind in diesem Jahr wieder ins hintere Spertental bei Kirchberg gekommen, um live dabei zu sein, wenn der Pferdezuchtverband Tirol seine Deckhengste in die Sommerfrische entlässt.

Dabei ist es ein Kräftemessen in geregelten Bahnen, das in der Koppel auf dem Almboden vonstattengeht und zum eigenen Schutz der Tiere abgehalten wird, bevor sie in die Freiheit der Berge entlassen werden. Denn würden die Hengste ihre teils brachialen Kämpfe dort im meist steilen und extrem steinigen Almgelände ausfechten, würde sie das mitunter Kopf und Kragen kosten. „Und so ist die Sache in wenigen Stunden geklärt und unsere Schätze können sich auf der Alm, nach getaner Arbeit beim Deckeinsatz, eine Auszeit zum Krafttanken in luftiger Bergeshöh gönnen. Schließlich sind sie unser Kapital für künftige Norikergenerationen“, sagt Christian Wild, der Obmann der Pferdezucht Tirol und stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Norikerzüchter.