Miteinander als Wertekompass

Beim Landfrauentag des BBV-Kreisverbandes Lichtenfels herrschte nicht nur Eitel Sonnenschein. Nachdenkliche Töne schlug Kreisbäuerin Marion Warmuth an: „Ich habe das Gefühl, keiner traut mehr der Landwirtschaft.“ In der Politik müsse ein gewaltiges Umdenken stattfinden, um zu begreifen, welch enorme Wertschöpfung die Landwirtschaft für die Gesellschaft leiste.

Balsam auf die geschundene Landfrauenseele waren die Ausführungen des Historikers Dr. Adrian Roßner aus Zell im Landkreis Hof, der die Demos der Landwirte „super und gerechtfertigt fand“. Sie hätten mit Rücksicht, Anstand und Argumenten demonstriert. In seinem auf Fränkisch gehaltenen und mit witzigen Anekdoten gespickten Vortrag „Do semmer derhaam! Die Rolle der Heimat“ hob er den Wertekompass hervor, durch den sich der ländliche Raum auszeichne: das Miteinander, das sich im Arbeiten, Austauschen und Reden manifestiere.

Um in allen Hofläden im Landkreis Lichtenfels einzukaufen, reiche ein Tag nicht aus. Zu diesem Fazit gelangten die stellvertretende Kreisbäuerin Susann Teuchgräber aus Unterzettlitz und Sabine Deuerling aus Lahm in einem Sketch. Ihren Gedanken von einem zentralen Regionalwarengeschäft in Bad Staffelstein bezeichnete Warmuth als eine gute Idee. Burgkunstadts zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen hielt mit Blick auf die Größe des Landkreises sogar zwei Märkte für sinnvoll.