Stopp für den Borealis-Verkauf?

Gerd Kreibich

30. Dezember 2022

Wirtschaft Österreichische Bauern versuchen nach wie vor den Verkauf der Düngesparte des Borealis-Konzerns in Linz an die tschechische Agrofert-Gruppe zu verhindern. Jetzt spüren sie offenbar neuen Rückenwind, nachdem der Verkauf eines Teilgeschäftes des Energiekonzerns OMV nach Norwegen aus Gründen der Versorgungssicherheit von der Österreichischen Beteiligungs-AG, kurz ÖBAG, abgesagt wurde. Der Bauernbund Niederösterreich fordert jetzt, dass der geplante Verkauf der Düngemittel- und AdBlue-Sparte der Borealis aus denselben Gründen gestoppt wird.

„Es freut uns durchaus und es ist tatsächlich ein gutes Zeichen, dass die ÖBAG die Bedeutung der Versorgungssicherheit sehr ernst nimmt und jetzt auch entsprechend eingegriffen hat. Jetzt müssen beim Borealis-Deal dieselben Schritte und ein klares Bekenntnis der ÖBAG zur heimischen Industrie und Landwirtschaft gesetzt werden“, unterstreichen Bauernbundobmann und Landeshauptmann Stephan Pernkopf und Niederösterreichs Bauernbunddirektor Paul Nemecek angesichts der aktuellen Meldung rund um die OMV-Gashandelstochter.

Seitdem im Juni 2022 bekannt wurde, dass Agrofert die Düngemittelsparte der Borealis übernehmen will, setzt der Bauernbund in Niederösterreich seine politische Kraft ein, um den Deal im Sinne der Versorgungssicherheit zu verhindern. „Wir brauchen eine sichere Versorgung mit Düngemitteln für unsere Äcker, um das Essen auf unseren Tellern zu sichern“, so fassen Pernkopf und Nemecek die Bedeutung der Versorgungssicherheit aus ihrer Sicht zusammen.

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