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Verkehrte Welt
Eine Krise wie 2016, als der Preis für konventionelle Milch abstürzte und der Abstand zu Biomilch auf über 20 Cent anwuchs, gab es bei den Biobauern nicht. Eine Krise am Biomarkt gibt es auch jetzt nicht. Doch wir leben in wilden Zeiten, und der Preis für konventionelle Milch rückt dem Bio-Erzeugerpreis mächtig auf die Pelle.
Der Biomilchmarkt hat zuletzt auch zugelegt, aber eben nicht in der Höhe wie der konventionelle Sektor. Das verursacht auf der Bioseite natürlich Stirnrunzeln und möglicherweise ein Stück Argwohn. Und wo früher Meldungen über den Ticker liefen, dass die Konventionellen weit weg von kostendeckenden Preisen sind, erklärt jetzt die Biobranche, wie viel zur Vollkostendeckung fehlt. Ein bisschen verkehrte Welt.
Dass man auf den Nachbarn schaut, um zu sehen, was der bekommt, ist völlig normal. Es gibt aber auch Grundmuster, die fürchterlich menschlich sind, einen aber nicht weiterbringen. Ein paar Synapsen im Gehirn schalten sich dabei zusammen und vermelden: „Hauptsache, der Nachbar bekommt weniger als ich. Dann ist es nicht so schlimm, wenn ich auch nicht viel bekomme.“ Solche Gedanken bitte sofort wieder ausblenden. Denn Ihre Marktpartner kennen diese Gedanken nicht oder eliminieren sie an Ort und Stelle.
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