EU-Umweltausschuss will Reserveantibiotika verbieten

23. Juli 2021

Tiergesundheit Die Umweltpolitiker im Europaparlament wollen den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung auf ein Minimum beschränken. Das Gremium nahm am 13. Juli mit relativer Mehrheit einen Antrag an, der sich gegen den delegierten Rechtsakt der EU-Kommission über die „Kriterien für die Einstufung antimikrobieller Mittel, die für die Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen vorbehalten sind“, wendet.

Dieser definiert die Reserveantibiotika, die der Humanmedizin vorbehalten bleiben sollen. Dem Umweltausschuss ist die Regelung zu lasch. Gefordert wird ein neuer Kommissionsvorschlag, der die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernimmt. Die Vergabe von Reserveantibiotika an Gruppen von Tieren sollte nach Ansicht der EU-Umweltpolitiker generell untersagt werden.

Der Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) warf dem Umweltausschuss vor, mit Befürchtungen, die auf einer Fehlinterpretation der WHO-Empfehlungen beruhten, alle wissenschaftlichen Empfehlungen der zuständigen EU-Behörden abzulehnen. Der Beschluss stelle eine klare Missachtung des in der EU etablierten wissenschaftsbasierten Entscheidungsfindungsprozesses dar und ignoriere die wiederholten Aufrufe des Parlaments selbst, antimikrobielle Resistenzen mit dem „One-Health-Ansatz“ zu bekämpfen.

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