Saarland sticht ins Wespennest

Als Johannes Kinnen Anfang Juni zwei dunkel gefärbte Hornissen an seinem Wohnhaus beobachtet, weiß er, dass es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern wird, bis er die Neuankömmlinge auch an den Fluglöchern seiner Bienenvölker findet. Einige Wochen später ist es dann so weit: Wie kleine Helikopter schweben gleich mehrere Asiatische Hornissen in der Nähe seiner Bienen. Der erste Reflex vieler Imker wäre jetzt, die Hornissen einzufangen und zu töten. Damit würde man sich aber die Chance zunichte machen, das Hornissennest zu finden und zu entfernen. Deshalb fängt er die Hornissen ein. „Wenn sie vor den Fluglöchern jagen, sind sie vollkommen auf die Bienen fokussiert. Dann kann ich sie sogar einfach mit einem Königinnenclip aus der Luft fangen“, sagt Kinnen.

Mit der Dochtglas-Methode aus Belgien will er das Nest der Asiatischen Hornisse finden. Dafür werden die gefangenen Hornissen zuerst einmal mit einem Opalith-Plättchen gezeichnet. Anschließend können sie sich auf einem Dochtglas, das mit einer Mischung aus Zucker, Wein und Bier befüllt ist, volltrinken und sich zuverlässig darauf einfliegen. Anhand der Abflugrichtung erkennt Johannes Kinnen dann, in welcher Richtung das Nest liegt. Schwer wird es, wenn das Nest im Wald angesiedelt ist. Die Flugrichtung lässt sich dann schlecht erkennen. Auf einer Lichtung oder Anhöhe kann man die Abflugrichtung besser beobachten, und die Hornissen finden das Dochtglas dort schneller wieder.