Wettbewerbsfähig und nachhaltig
Deutschland vernachlässigt laut EU-Experten die Wettbewerbsfähigkeit seiner Landwirtschaft. Das zeigt eine EU-weite Vergleichsstudie. Experten des Generalsekretariats des Europäischen Parlaments haben die Fördermaßnahmen im Auftrag des Agrarausschusses verglichen.
Das Ergebnis: Im Durchschnitt geben die 27 Mitgliedstaaten rund 21 Prozent ihrer Mittel aus dem EU-Agrarhaushalt für Maßnahmen aus, die direkt auf eine Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft abzielen. In Deutschland beträgt dieser Anteil hingegen nur acht Prozent, also deutlich weniger als die Hälfte des EU-Durchschnitts. Damit steht Deutschland zusammen mit Dänemark und Irland am Tabellenende des EU-weiten Rankings.
Länder wie Italien und Portugal geben hingegen ein Drittel ihres nationalen EU-Agrarbudgets zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Landwirtschaft aus. Damit sind sie im Ranking führend. In unseren großen Nachbarländern Polen und Frankreich sind es 24 Prozent beziehungsweise 22 Prozent. Die EU-Experten weisen darauf hin, dass die Faktorproduktivität der europäischen Landwirtschaft zwar noch steigt, aber mit abnehmender Tendenz. In ihrer Studie empfehlen sie daher, das richtige Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zum Kern der künftigen EU-Agrarpolitik zu machen.
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