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„Warum sollte ich bei geringeren Kosten auf Bio umstellen?“

Amos Venema ist Milchviehhalter im ostfriesischen Jemgum und als Agrarblogger aktiv.

Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Ich sehe den Ökolandbau als wichtigen Part in der Landwirtschaft und habe schon viele Aspekte in unseren konventionellen Betrieb übernommen, wie das regelmäßige Striegeln zur Unkrautbekämpfung.

Die Quote von 30 Prozent ist für mich jedoch die Quadratur des Kreises. Wir sollen nach Möglichkeit klimaneutral arbeiten und deshalb möglichst effizient die vorhandenen Ressourcen einsetzen. Gerade der Ökolandbau, ohne chemischen Pflanzenschutz und Mineraldünger, verlangt eine deutlich höhere Intensität bei der Bodenbearbeitung bei deutlich geringeren Erträgen. Die Rendite von der staatlichen Förderung ist bei den konventionellen Betrieben aufgrund der höheren Erträge transparenter und effizienter.

Ich frage mich immer häufiger, wann der Zeitpunkt kommt, an dem die Gesellschaft die zwangsläufig steigenden Förderkosten einer solchen 30-Prozent-Quote hinterfragt. Ist dann die Ökosubvention bei den öffentlichen, corona-bedingt leeren Kassen immer noch gut?

Auch der Ökolandbau ist auf den Markt angewiesen. Schon jetzt ist es schwierig, Abnehmer für Biomilch zu finden. Laut Statista lag 2020 der Biomilchanteil bei 4 Prozent. Bis 2030 müsste er sich mehr als verdreifachen. Angebot und Nachfrage regeln den Preis, was wir jetzt gut sehen können. Die Biomilch stagniert bei etwa 50 Cent/l. Die Preisrallye bei der knappen konventionellen Milch scheint kein Ende zu kennen, was einige Experten schon von den 50 Cent/l träumen lässt. Warum soll ich dann bei geringeren Kosten auf Bio umstellen? Wir sind doch genau wie der Verbraucher kostenorientierte Unternehmer, nicht wahr?

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