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Vom Sonnenkönig zum Ikarus

Das Risiko der kreditfinanzierten Expansion in andere Branchen und Winkel der Erde wurde im Vorstand jahrelang unterschätzt.

Auf den Punkt

  • Nach Jahren der kreditfinanzierten Expansion ist die BayWa AG hoch verschuldet.
  • Dem riskanten Kurs von Ex-Vorstandschef Lutz stellte sich niemand rechtzeitig in den Weg.
  • Die Rettung wird teuer, ist für Bayerns Genossenschaftsbanken aber offenbar alternativlos.

Der Untergang der BayWa ist abgewendet – vorerst. Mit rund einer halben Milliarde Euro an frischem Geld halten die Banken und die Hauptaktionäre den klammen Mischkonzern über Wasser. Zumindest bis Ende September soll das Rettungspaket die Liquidität sichern. Bis dahin wird ein Sanierungsgutachten vorliegen. Die Unternehmensberatung Roland Berger soll darin zeigen, wie der leckgeschlagene Riesentanker BayWa wieder flott gemacht werden kann. Das wird nicht leicht.

Wer die Havarie von Deutschlands größtem Agrarhändler verstehen will, muss zurückblicken. Zurück bis ins Jahr 2008. Damals ergriff Klaus Josef Lutz das Ruder im BayWa-Vorstand. Das Geschäftsjahr 2007 hatte der Konzern gerade mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 143,6 Mio. Euro abgeschlossen. Bei einem Umsatz von 8,8 Mrd. Euro ist das nicht überwältigend. Auf Basis einer Eigenkapitalquote von über 27 Prozent arbeitete die BayWa jedoch solide und rentabel.

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