Diversifizierung von Nadelholzreinbeständen im Spessart

Die Diversifizierung solcher Bestände stellt eine vielversprechende Strategie dar, um deren Resilienz gegenüber den zunehmenden Unsicherheiten des globalen Wandels zu erhöhen, den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt zu unterstützen und die Erbringung vielfältiger Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Auf Grundlage von umfangreichen vegetationsökologischen Erst- und Wiederholungsuntersuchungen (1990er bis 2020er) wurden im Rahmen des Projekts „DIVERS“ (Diversifizierung von Wirtschaftswäldern im Spannungsfeld von indigenen und nicht einheimischen sowie kulturhistorisch bedeutsamen Baumarten am Beispiel des Hochspessarts) Veränderungen der Baumartenvielfalt und -zusammensetzung, der Bestandesstruktur, der Bodenvegetation sowie daraus abgeleiteter Standortbedingungen in Fichten-, Kiefern-, Lärchen- und Douglasienbeständen im bayerischen Hochspessart untersucht (Abb. 1). Vergleichsuntersuchungen auf denselben Flächen bieten die Möglichkeit, den Status quo mit forstlichen Zielsetzungen abzugleichen, Erfolge des Waldumbaus zu quantifizieren und Potenziale für Nachjustierungen in der Bewirtschaftung zu identifizieren. Im Projekt werden darüber hinaus die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Verjüngungsdichte und -diversität in den Beständen sowie das Invasivitätspotenzial der Douglasie im Spessart untersucht. Das Projekt wird mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) gefördert und hat eine Laufzeit von ca. drei Jahren (1. März 2021 bis 30. April 2024). Weitere Informationen zu den bisherigen Projektergebnissen finden Sie in den bereits erschienenen Publikationen [1–4]. Nach Abschluss des Projektes im Jahr 2024 ist ein zusammenfassender Fachartikel in AFZ-DerWald geplant.

[1] Seliger, A., Ammer, C., Kreft, H., Zerbe, S. (2023a): Changes of vegetation in coniferous monocultures in the context of conversion to mixed forests in 30 years – Implications for biodiversity restoration. Journal of Environmental Management 343, 118199. DOI:10.1016/j.jenvman.2023.118199.
[2] Seliger, A., Ammer, C., Kreft, H., Zerbe, S. (2023b): Diversification of coniferous monocultures in the last 30 years and implications for forest restoration: a case study from temperate lower montane forests in Central Europe. European Journal of Forest Research 142, 1353–1368. DOI:10.1007/s10342-023-01595-4.
[3] Zerbe, S., Lange, F., Seliger, A., Leitinger, G., Ammer, C. (2023): Wie invasiv ist die Douglasie? Ein Fallbeispiel aus dem Spessart. AFZ-DerWald (16/2023), 30–34.
[4] Lange, F.,Ammer, C., Leitinger, G., Seliger, A., Zerbe, S. (2022): Is Douglas fir (Pseudotsuga menziesii [Mirbel] Franco) invasive in Central Europe? A case study from south-west Germany. Frontiers in Forests and Global Change 5, 844580. DOI:10.3389/ffgc.2022.844580.