Reizthema Saufang

Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurden zuerst von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) befallen. Ganz oben im Bekämpfungskonzept stand von Anfang an die drastische Reduzierung des Schwarzwildbestands. Um die Zielstellung zu erreichen, setzten die Seuchen-Strategen große Hoffnungen auf den Einsatz von Schwarzwildfängen.

Sie beriefen sich dabei auf die erfolgreiche ASP-Bekämpfung in Tschechien und Belgien. Vorreiter, die in der Jägerschaft umstrittenen Saufänge aus der Schmuddelecke der Jagdarten zu holen, war Brandenburg. Unter Federführung des Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde fassten die Wissenschaftler ihre Untersuchungen im „Praxisleitfaden Schwarzwildfang“ zusammen, im Versuch den Saufängen ein zeitgemäßes Image zu verleihen.

Sie erwiesen sich durch den technischen Fortschritt als sichere, tierschutzgerechte und effektive Methode, erklärten die Eberswalder Wissenschaftler. Sie blieben aber bei dem Grundsatz: Der Fallenfang von Schalenwild ist in der Regel kein Instrument der konventionellen Jagddurchführung. Im Rahmen der ASP-Bekämpfung kamen in den drei ostdeutschen Ländern hunderte von Schwarzwildfängen zum Einsatz. Sie wurden entweder für die Erlegung von Schwarzwild nach dem Jagdrecht, also zur verstärkten Bejagung, oder zur sogenannten Entnahme nach dem Tierseuchenrecht betrieben.