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Mittelklasse-Zielfernrohr

Test: Alpen Optics Apex 2,5-15 x 50

Das Alpen Optics „Apex 2,5-15 x 50“ kostet 1.249 € (UVP).

Die Produktpalette von Alpen Optics umfasst alle Arten von Jagdoptik wie Ferngläser, Spektive und Zielfernrohre. Produzieren lässt das Unternehmen bei einem großen Optikhersteller in Japan. „Made in USA“ würde genau wie „Made in Germany“ die Preise in Regionen treiben, in denen die Verkaufszahlen sehr dünn sind. Als der ursprüngliche Firmengründer Tim Gardner 2018 in den Ruhestand ging, übernahm kurze Zeit später Bresser USA die Firma.

Alle Apex-Zielfernrohre haben ein beleuchtetes Absehen und einen 30-mm-Mittelrohrdurchmesser. Ausführungen mit Schiene gibt’s nicht. Die Scharfeinstellung liegt am Ende des gummierten Okulars. Die Dioptrienkorrektur umfasst +- 3 dpt. Die Verarbeitung macht einen sehr wertigen Eindruck, die Höhen- und Seitenverstellungen rasten fühlbar und mit deutlichem Klicken ein und der Zoomring läuft weich und geschmeidig, wobei für den gesamten Vergrößerungsbereich nur eine halbe Umdrehung benötigt wird. Pro Klick ändert sich die Treffpunktlage um einen Zentimeter auf 100 m. Die Verstellung lässt sich nullen, wenn die zentrale Schraube mit einer Münze gelöst wird. Sehr praktisch ist der „Zero-Stopp“ am Höhenverstellturm, der verhindert, dass die Höhenverstellung über die Nullposition hinaus verstellt werden kann. Benutzt der Schütze für einen Schuss auf größere Distanzen die Höhenverstellung, ist man einfach wieder in der Ausgangsposition.

Die Absehenschnellverstellung (ASV) verfügt über einen Zero-Stopp.

Der Turm für die Leuchteinheit ist an der linken Seite des Mittelrohres gegenüber der Seitenverstellung positioniert und mit dem Parallaxenausgleich kombiniert. Letzterer reicht von 10 m bis unendlich. Eine Rastung bei 100 m gibt es leider nicht. Der Drehring für die Leuchteinheit sitzt außen und hat zehn eingravierte Helligkeitsstufen, die gut fühlbar, aber lautlos einrasten. In den ebenfalls einrastenden Zwischenstufen wird das Leuchtabsehen abgeschaltet. Zum Aktivieren der vorgewählten Leuchtstufe ist lediglich eine minimale Drehung nötig. Benutzen wird das aber kaum jemand, denn das „Apex“ hat auch einen Neigungssensor, der das Leuchtabsehen in den „Sleep-Modus“ versetzt, wenn die Waffe abgestellt oder abgelegt wird. Nach drei Stunden ohne Bewegung schaltet das Absehen automatisch ganz ab. Neben dem Absehen 4 mit Leuchtpunkt, mit dem unser Testglas ausgestattet war, ist auch ein BDC-Absehen erhältlich. Durch die leicht leuchtenden Ziffern ist bei Zwielicht eine sofortige visuelle Erfassung der Zoomstufe möglich.

Das Okular verfügt über fluoreszierende Vergrößerungszahlen und einen weichen Gummiring.

Das Absehen ist in der zweiten Bildebene platziert. Voll aufgedreht leuchtet es sehr hell und in der untersten Einstellung angenehm schwach. Als Batterie dient eine CR 2032. Der Objektivdurchmesser beträgt außen 59 mm – für einen 50er-Linsendurchmesser ist eine beachtliche Wandstärke des Rohrkörpers vorhanden. Bei der Verwendung von Vorsatzgeräten für die Nachtjagd auf Schwarzwild ist das nicht uninteressant, denn die meisten Klemmadapter üben ziemliche Kräfte auf das Objektiv eines Zielfernrohres aus. Stabile Objektive sind hier im Vorteil und vertragen höhere Klemmkräfte. Das erklärt auch das mit 790 g recht hohe Gewicht des 369 mm langen Zielfernrohres. Der Ring für die Vergrößerungseinstellung ist fein geriffelt und hat bei 6-fach eine Verdickung. Der Augenabstand ist mit 92 mm erfreulich groß.

Auf dem Schießstand und im Labor getestet

Das Testglas wurde auf eine Mauser M 03 im Kaliber .30-06 montiert. Das Einschießen der Waffe ging reibungslos, die Absehenverstellung funktionierte fehlerfrei. Das Testglas erwies sich nach drei Stunden im fünfzig Zentimeter tiefen Wasserbad als dicht, und auch einige Stunden bei -18 Grad Celsius in der Tiefkühltruhe waren kein Problem. Innenbeschlag stellte sich nach dem Auftauen auf Raumtemperatur nicht ein. Beim Testglas wurde eine Transmission am Tag von 91,3 % und bei Nacht von 90,0 % gemessen. Das sind für ein Zielfernrohr dieser Preisklasse Spitzenwerte. Die Auflösung lag bei 2,5-facher Anfangsvergrößerung bei hervorragenden 2,9 Winkelsekunden und bei der 15-fachen Endvergrößerung bei immer noch guten 6,4 Winkelsekunden. Auch das Sehfeld haben wir messen lassen. Mit gemessenen 2,65 m bei 15-fach und 15,9 m bei 2,5-fach liegt es fast genau bei den Werksangaben von 2,8 und 16,3 m.

Die Leuchteinheit ist am linken Turm untergebracht.

Fazit: Das „Apex 2,5-15 x 50“ von Alpen Optics ist im oberen Mittelklassebereich anzusiedeln und kann mit einer modernen und praxisgerechten Ausstattung punkten. Erst bei fortgeschrittener Dämmerung bzw. nachts werden die Unterschiede zu den Top-Marken sichtbar. Das Bild ist zwar durch die hohen Transmissionswerte noch hell, wird aber etwas flauer, was besonders bei hoher Vergrößerung sichtbar wird. Mit einem Preis von 1.249 € ist das Alpen Optics nicht gerade ein Schnäppchen, aber ein sehr solides und robustes Zielfernrohr mit einer sehr guten Ausstattung.

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