Schluss mit Lustig
Wild oder Vieh?
Die Jagdzeit geht zu Ende, der Winter regiert, das Wild schaltet um auf Sparflamme. Spätestens jetzt regt sich bei vielen Jägern das Gefühl, dass wenn nicht mehr geschossen wird, müsse in der Schonzeit etwas fürs „notleidende“ Wild getan werden, quasi als Wiedergutmachung für die intensive Verfolgung in den Drückjagdmonaten zuvor. Prompt werden Fütterungen gebaut und beschickt. Die Frage ist, ist das wirklich eine gute Tat im Sinne von Hege und Weidgerechtigkeit, oder ist das „Schnee von gestern“?
Ohne Schnee lebt es sich hervorragend
Vieles hat sich nach dem Krieg in unserer Landschaft und bei der Jagd verändert. Fangen wir gleich mit dem Schnee an. Den hätten wir als Jäger gerne häufiger, aber er ist bis auf die Gebirgsregionen heute leider eher die Ausnahme. Lockerer Schnee in normalen Höhen stellt zumindest für das Schalenwild keine Hürde dar, dafür hat die Evolution unser Wild bestens ausgerüstet. Selbst auf große Kälte ist es gut eingestellt. „Dank“ des Klimawandels hat sie heute kaum noch mit diesen Witterungsbedingungen zu kämpfen. Auch ein Grund, warum die Schalenwild-Bestände trotz intensiver Jagd stark angestiegen sind. Die häufiger auftretenden Mastjahre, wie auch in diesem Winter, streuen zudem reichlich Energie aus, die für Fettreserven sorgen.
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