Dunkle Gestalten

Beim Lesen der Wilderergeschichte musste ich an ein Erlebnis denken, dass schon ein paar Jahre zurück liegt. Ich war damals Mitpächter eines Hochwildrevieres in der Schorfheide. Beim Nachtansitz vernahm ich in der Nähe einen Schuss. Da ich allein im Revier war, es hatte sich keiner der Mitjäger angemeldet, konnte ich diesen Schuss nicht zuordnen.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, baumte ich ab und stieg in mein Auto. Auf dem Feldweg entdeckte ich einen sehr langsam fahrenden Geländewagen mit Anhänger. Das Licht hatte der Fahrer ausgeschaltet. Ich folgte dem G-Modell, notierte mir die Kennzeichen und wählte anschließend die Nummer meines Mitpächters. Der fiel aus allen Wolken, als ich ihm erzählte, was gerade im Revier vor sich geht und riet mir, die Verfolgungsfahrt sofort abzubrechen. Schließlich wisse man nicht, mit was für Gestalten man es zu tun hätte.

Das verdächtige Fahrzeug nahm mir schließlich die Entscheidung ab. Denn der Fahrer schien mich bemerkt zu haben und gab auf dem Feldweg plötzlich Vollgas und raste davon. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Kennzeichen gestohlen waren. Heute bin ich froh, dass die Geschichte so ausgegangen ist. Wer weiß, was passiert wäre, wenn ich den oder die Typen angesprochen oder gar gestellt hätte. Volkmar Schmidt, 16244 Schorfheide

Anm. der Red.: Wir können nur jedem raten, vom Stellen verdächtiger Personen (Wilderern o.ä.) abzusehen. Denn der Ausgang derartiger Aktionen ist immer ungewiss. Stattdessen gilt es, die Polizei zu informieren und Spuren zu sichern bzw. sichern zu lassen. CS