Jagd auf Schwarzwild in der Zwischenfrucht

Die Schäden hatten es im Sommer gezeigt, dass ordentlich Sauen unterwegs waren. Einzelabschüsse auf Schadflächen und der ein oder andere erlegte Schwarzkittel bei der Ernte oder beim Durchdrücken der Maisfelder hatten aber keineswegs den Zuwachs abgeschöpft oder gar zu einer Bestandsreduzierung geführt, wie sie in Zeiten der Afrikanischen Schweinepest dringend notwendig ist. Spätestens, als der Mais geerntet war, wurde auch im Wald deutlich, dass die im Winter anstehende Drückjagd Erfolg bringen musste, um die kommenden Jahre nicht erhebliche Schwierigkeiten aufgrund von Wildschäden oder gar im Seuchenfall zu haben. Die Planung der Drückjagd wurde daher umso akribischer vorangetrieben.

Doch ein Problem tat sich dabei auf: Direkt angrenzend an den Wald wurde auf mehreren großen Feldern Zwischenfrucht in Form von Senf angebaut. Die im Niederwildrevier eigentlich gern gesehene Gründüngung – die Hase, Fasan und Rebhuhn in der ansonsten ausgeräumten Kulturlandschaft Schutz bietet – würde es zum Glücksspiel machen, ob die Sauen am Tag der Jagd auch im Wald sind. Ein vorzeitiges Mulchen der Flächen war den Landwirten aufgrund der Förderrichtlinien nicht möglich. So blieb die geringe Hoffnung auf Frost, welcher den zum Teil brusthohen Senf zusammenfrieren lässt. Doch auch diese Hoffnung erfüllte sich bis zum Jagdtag nicht. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Drückjagd begann und das verhaltene Schießen machte schnell deutlich, dass die Schwarzkittel nicht in der Zahl im Treiben waren, wie man sich eigentlich erhofft hatte.