Zum Beitrag: „Wiesel auf der Wippe“, Ausgabe 12/2021, Seite 32.
Wiesel schonen
Zunächst ist die Info sehr zu begrüßen, dass das niedersächsische Landwirtschaftsministerium nicht mehr erlaubt, in der Falle gefangene Wiesel in einen Sack zu schütteln und sie darin totzuschlagen. Diese Methode bietet ein geradezu abartiges Bild von weidgerechtem Töten.
Trotzdem gibt es noch Bedenken: Die Fluchtlöcher mit 2,3 cm Durchmesser, die in Sachsen-Anhalt vorgeschrieben sind, führen auch dazu, dass Hermeline versuchen werden, durch diese Löcher zu entkommen und dann darin ersticken.
Größere Mauswiesel unterscheiden sich in der Größe und Gewicht übrigens kaum von Hermelinen. Es wäre also besser, die Wieseljagd deutlich zu reduzieren. Dass die Wieselbesätze „in der Regel deutlich unterschätzt“ würden, wie es der Zwischentitel behauptet, ist meiner Meinung nach ein Gerücht.
In Wirklichkeit kann den Besatz niemand vernünftig schätzen. Der Prädatorendruck auf Bodenbrüter kommt weit häufiger vom Fuchs. Der Schutz von Gelegen und Jungvögeln würde gerade zur Hauptbrutzeit (April oder Mai) nötig sein, also bestimmt nicht in den hier als Hauptjagdzeit vorgeschlagenen Sommermonaten.
Dr. Bernd H. Schiffer, 81247 München
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