Verwickelter Damhirsch

Umweltfrevel oder Wilderei?

Horst Sauer

29. Juni 2021

Brandenburg In diesen Tagen und Wochen sind viele Menschen weltweit mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigt. Andere wiederum kümmern sich auch in unserem Gebiet intensiv darum, dass sich bei den Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht weiter ausbreitet. Und nicht zuletzt sorgen sich Landwirte, Forstleute und auch Weidmänner um die Problematik des Klimawandels, der langfristig in die Natur eingreift. Und in solchen Zeiten gibt es leider auch in unserem gastfreundlichen Terrain verantwortungslose Menschen, die vor hemmungsloser Waldverschmutzung und rücksichtsloser Wilderei in Wald und Feldflur nicht zurückschrecken.

So erschien ein Damspießer, mit großen Netzverschlingung rund um das ganze Haupt und die Geweihstangen, auf einer Prieroser Wiese (LK Dahme-Spreewald). Dieser todbringende Fremdkörper aus engen Maschen am Haupt des Tieres hatte einen Durchmesser von wenigstens 35 Zentimetern und war aufgrund der aussichtslosen Versuche des Tieres, diesen wieder loszuwerden, mit Ästen durchsetzt. Ich gehe schon über 40 Jahre zu Jagd, aber soetwas habe ich noch nicht erlebt. Um das Stück von seiner quälenden Last zu befreien und vor dem langsamen Verhungern zu bewahren, wurde es erlegt.

Der Ort des Geschehens lag im Zentrum zwischen Bundesforst und Forsthaus Prieros. Ein Gebiet also, in dem es weder bestellte Felder noch eine Mülldeponie gibt, wo der Spießer sich das Maschenwerk hätte einfangen können. Solche Netze werden entweder zum Zwecke einer unverantwortlichen Müllentsorgung in den Wald geworfen oder von Wilderern als Fallen bewusst aufgestellt. Leider haben wir schon vor Jahren im selben Gebiet solche traurigen Erfahrungen machen müssen. Damals konnten dank der Polizei die Gesetzesverletzer ermittelt werden. Es ist nun größte Aufmerksamkeit aller Bürger/-innen in unserem Heideseeer Naturparadies geboten, um den Verursachern schnell das Handwerk zu legen. Horst Sauer

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