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Thüringen

Frühere Jagdzeit beim Rehwild?

Die Schonzeit für Rehböcke und Schmalrehe sollte verkürzt werden.

Als Begründung führte das Ministerium im Verordnungsentwurf an, dass durch den früheren Abschuss der Rehwildbestand in den Wäldern gesenkt werde, um mögliche Verbissschäden zu reduzieren. LJV sowie CDU-Landtagsfraktion sprachen sich im Februar gegen das Vorhaben aus. Da es zur Umsetzung dieser Verordnung nicht kam, beschloss der Landkreis Hildburghausen diese im Rahmen einer Allgemeinverfügung umzusetzen. Der LJV Thüringen klagte jedoch dagegen.

Kommentar

Wald vor Wild

In einem Eilverfahren gegen eine durch das Landratsamt Hildburghausen erlassene Verfügung zur Jagdzeitverlängerung auf Rehbock und Schmalrehe ab dem 1. April hat das Verwaltungsgericht Meiningen mit vordergründig formalen Argumenten für den Wald und gegen das Rehwild entschieden. So führt das Verwaltungsgericht zwar an, dass der „Klimawandel und die einhergehenden Dürrejahre“ den aktuellen Waldzustand verursachten, lässt es aber ausreichen, dass es wohl allgemeine Erfahrungsgrundsätze gibt, dass die Schonzeitverkürzung für Rehbock und Schmalreh „zielführend“ sei. Der Umstand, dass gerade die Bejagung in der noch andauernden Ruhezeit des Rehwildes die Verbissschäden (mit-)verursacht sowie Erwägungen des Tierschutzes, immerhin in Artikel 20a des Grundgesetzes sowie Artikel 31 und 33 der Verfassung des Freistaates Thüringen als Staatsziel festgeschrieben, wurden vom Gericht rechtsfehlerhaft nicht berücksichtigt. Das Eilverfahren ist rechtskräftig. Das Hauptsacheverfahren steht noch am Anfang. Mit einer Entscheidung dort ist sicherlich vor Ablauf von zwei Jahren zu rechnen.

Markus Keubke

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