Editorial
Politische Herausforderungen
Den verbleibenden Teil der produzierten Munition fraßen überwiegend behördliche Verträge auf. Ein großer Krieg am Rande von Europa tat sein Übriges. Die Regale waren leer. Mittlerweile hat sich die Lage gebessert. Zumindest fällt der Blick nicht direkt auf leere Regalböden. Dafür aber auf den Preis pro Packung. Neben der angestrengten Verfügbarkeit und den hohen Preisen sehen wir Jäger uns darüber hinaus mit politischen Herausforderungen hinsichtlich der Munition konfrontiert. Die Diskussion um bleifreie Jagdgeschosse ist bei uns mittlerweile ein alter Hut. Von der breiten Masse ungeachtet und vom DJV bisher kaum kommuniziert, bestehen auf europäischer Ebene im Rahmen der REACH-Verordnung Bestrebungen, Blei aus jeglicher Munition zu verbannen. Das würde die derzeit noch bezahlbare Trainingsmunition deutlich verteuern. Ein regelmäßiges Schießtraining, das für eine waidgerechte Jagd absolut notwendig ist, würde damit zum Luxussport. Die aktuelle und alarmierende Zahl von drei Schießstandbesuchen pro Jäger und Jahr im Durchschnitt würde dadurch noch weiter sinken. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Verbände sich dieser Bedrohung bewusst sind und sich bereits jetzt entsprechend einsetzen – für uns Jäger und das Wild.
Waidmannsheil!
Phil Kahrs
Crossmedia-Redakteur
E-Mail: phil.kahrs@dlv.de
Instagram: _phil_hunter_gatherer_
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