Hegewald 2023: Die Suche nach dem besten Drahthaar

Seid ehrgeizig, aber nicht verbissen.“ Mit diesen Worten hatte Prüfungsleiter Otto Tiemann die Hegewald-Zuchtprüfung eröffnet. Und jetzt das. Ratlos stehen drei Teilnehmer am Rande des Feldes. „Bille“ ist verschwunden. Die Hündin kam von der Hasenspur nicht mehr zurück. Hundeführerin Christin Schwiemann schaut immer wieder auf die Uhr und aufs Handy. Helfer sind schon die umliegenden Straßen abgefahren. Nichts. Die drei Richter beratschlagen kurz. Dann geht es weiter. Mit zwei Prüflingen anstatt drei. Rebecca Piehorsch und Jochen Krämer durchkämmen eine Wiese, auf der Suche nach Hasen. Die Richterin hält das Fernglas und fordert dann auf: „Du bist dran.“ Jägerin Rebecca Piehorsch setzt ihre Hündin „Cilie von der Wasserkuppe“ an, die sauber die Hasenspur arbeitet. Hündin „Bille“ hingegen ist immer noch weg. Ihre Führerin Christin Schwiemann schaut nervös auf die Uhr: „Bille“ sollte bald wieder da sein, sonst kann sie nicht weiter geprüft werden. Aus der Hegewald-Traum.

Die Hegewald-Zuchtprüfung ist die wichtigste Zuchtausleseprüfung für Deutsch-Drahthaar-Hunde und die größte Jagdhundezuchtprüfung der Welt. Sie findet einmal im Jahr statt, um die besten Drahthaar-Jährlinge zu prämieren. Mindestens 65 Punkte muss der Hund bei der VJP erreichen, um überhaupt teilnehmen zu dürfen. Weitere Voraussetzungen sind u. a. umfassende gesundheitliche Untersuchungen (bspw. HD und OCD) sowie das Bestehen des „Hegewaldtests“ am Wasser beim Verein Deutsch-Drahthaar (VDD).