Wilde Küche
Kurzgebratenes vom Grill
Zur Mitte des Jahres, wenn die Abende lang, die Runden gesellig und die Temperaturen bis spät in die Nacht angenehm sind, gibt es fast nichts Schöneres, als an der frischen Luft zu kochen, plaudern und den Sommer hochleben zu lassen. Der heimische Grill oder der Drehrost über dem Feuerplatz der Jagdhütte sollte längst auf Hochglanz poliert sein, schnell sind ein paar Vorbereitungen getroffen, und schon steht heiteren Genussmomenten nichts mehr im Wege. Auch Wildbret eignet sich hervorragend zum Grillen. Was immer frisch zur Verfügung steht, kann durchaus über der Glut zubereitet werden. Für dieses Rezept habe ich dünn geschnittenes Wildbret vom Rottier kurz und scharf auf dem Grill angebraten und anschließend einige Minuten in der indirekten Wärme nach gewünschtem Gargrad durchgewärmt. Dazu passend frisches Gemüse besorgt, das je nach Saison – von Spargel bis Kürbis – in allen Varianten hervorragend herrliche Röstaromen annimmt. Ein selbstgebackenes Ciabatta als Beilage und dazu eine frische Bärlauchbutter. So schnell ist für eine wunderbare Mahlzeit im Kreise lieber Menschen gesorgt. Und da Grillen bis weit in den Herbst hinein großen Spaß macht – so manchen Zeitgenossen scheucht nicht mal der Frost in die warme Stube –, kann dieses Rezept natürlich in alle erdenklichen Richtungen und nach saisonaler Verfügbarkeit der Komponenten variiert werden. Abschließend noch die Getränkeempfehlung: Der Klassiker zum Grillen ist zweifelsohne das Bier, Wild verträgt durchaus auch ein schweres Schwarzbier oder sogar ein Roggenbier. Gute Begleiter zum Rotwild sind kräftiger Merlot, Malbec, Shiraz oder Cabernet Sauvignon, wenn Sie lieber zum Wein greifen. Guten Appetit!
Rezept 1
Bärlauchbutter
Den Bärlauch waschen, trocken schütteln und grob hacken. Wenn die Textur der fertigen Bärlauchbutter etwas samtiger werden soll, einen Teil der Blätter mit etwas Olivenöl mit dem Stabiler anpürieren. Die zimmerwarme Butter mit dem Handmixer schaumig aufschlagen, anschließend den Bärlauch und die Gewürze hinzufügen. Alles gleichmäßig verquirlen. Im Glas kühl aufbewahrt, hält sich die Butter ca. zwei Wochen frisch. Tipp: Zur Bärlauchsaison bereite ich Bärlauchbutter portionsweise zu und friere diese als Vorrat für den Sommer ein.
Zutaten für 4 Personen
- 1 Bund Bärlauch,
- 200g weiche Butter
- (etwas Olivenöl)
- 1TL Zitronenabrieb
- Salz und Pfeffer
Rezept 2
Schnelles Ciabatta
Sollten Sie sich relativ kurzfristig entschließen, am Abend zum Grillen einzuladen, bleibt dennoch meist noch genug Zeit, ein gutes Brot selbst zu backen. Das Ciabatta dieses Rezepts wird im Gegensatz zum Original nicht mit Starter angesetzt, und auch die Hydration liegt unter 100%. Daher kann fast schon nichts mehr schief gehen.
Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Die Hefe mit Zucker im lauwarmen Wasser auflösen. Mittels eines Holzlöffels unter stetigem Rühren das Wasser in die Schüssel geben, bis sich alle Komponenten zu einer homogenen Masse verbunden haben. Der Teig wird recht klebrig sein und fast schon flüssig anmuten. Um ihn im Folgenden besser bearbeiten zu können, bepinseln Sie eine rechteckige Plastikbox mit dem Olivenöl. Geben Sie nun den fertigen Teig hinein und decken ihn mit einem Tuch ab. Eine halbe Stunde ruhen lassen.
Es folgt eine Serie von dreimaligem Dehnen und Falten. Hierzu den Teig entweder mit befeuchteten Händen oder einer Teigkarte jeweils ca. eine halbe Minute von den Rändern aus anheben und in verschiedene Richtungen falten. Nach jedem Durchgang ca. 30 Minuten bei Zimmertemperatur abgedeckt ruhen lassen. Wenn die Hefe ordentlich Blasen gebildet hat, den Teig in drei Teile teilen, auf ein Blech mit Backpapier legen und mit etwas Mehl bestäuben und für ca. 20 bis 25 Minuten bei 200°C Ober-/Unterhitze knusprig backen.
Zutaten für 3 kleine Brote
- 500g Mehl (Typ 550)
- 350g Wasser
- 10g Hefe
- 10g Salz
- 1 Prise Zucker
- Etwas Olivenöl
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