Ein neues Jahr beginnt

Gefühlt ist es an keinem Tag im Jahr so ruhig wie am Folgetag der Böller, des Sekts und der offenbar notwendigen Ekstase über ein neues Jahr (als ob das jedes Mal aufs Neue so überraschend käme ...). Silvester scheint häufig der explodierende Höhepunkt einer Welt zu sein, in der immer mehr das Spektakel, der Rummel, das Ausufernde zählt. Dass man dabei über miteinhergehende Konsequenzen seit Jahren hinwegsieht, zeigen nicht nur die alljährlich notwendigen Feuerwehr- und Polizeieinsätze (danke hierfür auf diesem Wege!), sondern auch Studien zu den Auswirkungen der Silvesternacht auf unsere Umwelt und – in diesem Fall – Wasserwild (S. 46 ff.).

Es braucht einen Wendepunkt in der Gesellschaft. Weg von schneller und gigantischer, wieder hin zu Genügsamkeit und Demut. Das betrifft auch die Jagd. An Streckenplätzen sind ab und an Sätze zu hören wie „bei mir ging nicht viel, ich habe nur ein Reh“. Nur ein Reh? Ist nicht auch das eine Kreatur, die Respekt verdient? Ein Jagderfolg, den man erzielen konnte? Das Große im scheinbar Kleinen zu erkennen, das ist die Bescheidenheit, die oftmals verloren gegangen ist. Dieses Jahr ist erst ein paar Tage alt – sich gute Vorsätze für 2023 auszusuchen, ist durchaus noch legitim. Ein frohes neues Jahr wünscht ...

Waidmannsheil!