Editorial
Ode an die Anarchie
Lange Zeit wirkte es wie eine stille Abmachung zweier Individuen, die sich den gleichen Lebensraum teilten. Es war der Mensch, der diese Vereinbarung gebrochen hat. Ohne direkte Schutzmaßnahmen haben viele Lebensräume und Arten heute keine Chance mehr. Doch lösen Gesetze wie das kürzlich auf den Weg gebrachte Insektenschutzgesetz wirklich das Problem? Wäre es nicht besser, wieder mehr mit der Natur zu leben, als sie stur in Nutz- und Schutzflächen einzuteilen? Es ist nur wenige Jahrzehnte her, da gingen Dörfer sanft in Felder über. Harte Kanten brauchte es nicht.
Heutzutage hingegen folgt hinter jeder Neubausiedlung gleich der blanke Acker. Böschungen, Streuobstwiesen und andere Übergangsräume wurden ausradiert. Und das ist das wahre Problem: Es fehlt an Landschafts-Anarchie. Deutschlands Offenland ist durchdiktiert. Die Landwirte müssen wirtschaften, wie sie es eben tun. Es sind wir Bürgerinnen und Bürger, die durch unser Konsumverhalten das Zepter schwingen. Wir haben es selbst in der Hand, die Felder wieder blühen und der wilden Schönheit der Natur eine Chance zu lassen. Auch wir Jäger können weiter einen Teil dazu beitragen – so wie wir es schon lange tun. Unser Schwerpunkt „Artenvielfalt in der Feldflur“ wird Ihnen dabei helfen. Viel Freude damit.
Waidmannsheil!
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