Ente gut, alles gut!

Lange haben wir geglaubt, dass die Stockente als robuster Kulturfolger von der allgemeinen Niederwildmisere verschont bleiben würde. Wir müssen aber feststellen, dass auch hier seit Beginn der 2000er Jahre bis heute ein deutlicher Rückgang von bundesweit 550.000 auf gut 300.000 Stück Jahresstrecke erfolgt ist.

Ein Hauptgrund ist sicher die Prädation der Gelege durch die stark gestiegene Zahl der Waschbären, aber auch eine gewisse Einschränkung der Nahrungsgrundlage durch das üblich gewordene sofortige Grubbern nach der Getreideernte, wodurch der Dreschabfall für die Enten, wie auch für andere Körnerfresser, nicht mehr zur Verfügung steht. Für die frisch geschlüpften Küken ist der allgemeine Insektenrückgang ebenfalls verheerend, zumal wenn noch kühle Witterung hinzukommt, ist diese überlebenswichtige Nahrungsquelle so gut wie erloschen und die Küken sterben reihenweise.

Als ich an meinen neuen Wohnort kam, im mittleren Niedersachsen auf ca. 150 m Seehöhe, war nichts weiter vorhanden außer einem 0,3 ha großen Feuerlöschteich direkt an den landwirtschaftlichen Betriebskomplex angrenzend und von Gebüsch, Wald und Wiese umgeben. Das Brutvorkommen der Stockente war null, gelegentlich landeten abends vier oder fünf Enten. Das war die Ausgangslage, wie ich einschätzte mit viel Luft nach oben.