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Jägerschaft Harburg

Verwaiste Rehkitze

Unter Bewachung durch Wildkameras.

Die Ricke führte augenscheinlich Nachwuchs. Nach Benachrichtigung des Revierpächters wurde das nahe Umfeld auf den möglichen Ablageort der Kitze geprüft und Gespräche mit den hilfsbereiten Anliegern geführt, deren Grundstücke an dem nahen, wiesenbesäumten Bach liegen und die die sehr überschaubare, verinselte Rehwildpopulation mit insgesamt drei Kitzen aus Beobachtungen bestens kannten.

Die Polizei wurde über den Vorgang informiert, dass das Drohnenteam der Rehkitzsuche Buchholz diese Flächen nach verwaisten Kitzen absuchen würde. Die Polizei unterstütze das Vorgehen. Schon beim ersten Abfliegen wurde eine Ricke mit einem Kitz in Bewegung sowie zwei einzeln liegende Kitze gesichtet. Jetzt galt für Letztere deren Zugehörigkeit abzusichern. An den folgenden Tagen gab es weitere Sichtungen beider Kitze an derselben Stelle. Ein sich daran anschließender Versuch der Vergrämung mit einem elektronischen Kitzretter KR01, der dazu bestimmt ist, dass Ricken ihre Kitze verlässlich aus einem Gebiet herausführen, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Zudem kamen mehrere Wildkameras zum Einsatz, die die Kitze praktisch rund um die Uhr beobachteten.

Parallel dazu wurde die Verbringung in eine Wildtierstation vorbereitet. Die Sicherung sollte mit Unterstützung von Helfern aus den lokalen Rehkitzrettungsgruppen in Buchholz und Tostedt mit einem Schafszaun und großen Keschern erfolgen, da die beiden Kitze schon sehr mobil waren. Bei einem Orientierungsflug konnten die zwei Waisen neben einer kleinen Lichtung unter einem Baum gesichtet werden. Beide Kitze waren noch immer in einer sehr guten Verfassung und ästen intensiv.

Auf Anraten der Wildtierstation wurden die Kitze zunächst weiter beobachtet. Des Weiteren informierte man alle Anlieger anhand eines Wurfblatts über die Geschehnisse und bat diese ihre Hunde weiterhin an der Leine zu führen. Die Resonanz war toll. Um den Bereich wurden Hinweisschilder „Wildruhe-Zone“ aufgestellt, ferner wurde in Abstimmung mit einer Wildtierexpertin eine kleine Ergänzungsfutter-Stelle eingerichtet, in der Hoffnung die Mangelernährung etwas auszugleichen. Auch diese war kameraüberwacht, um im Falle missbräuchlicher Annahme durch andere Wildtiere, die Maßnahme wieder abbrechen zu können.

Mittlerweile sind weitere drei weitere Wochen vergangen und die Kitze wachsen und stehen gut da. Nun hoffen wir, dass sie vielleicht doch noch Anschluss finden. Ein Schmalreh wurde bereits des Öfteren in ihrer Gesellschaft beobachtet. Inzwischen haben sich die beiden Kitze bei den Anwohnern zu absoluten Sympathieträgern entwickelt und die Resonanz auf das besondere Engagement aus der Jägerschaft war ausnahmslos positiv.

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