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Jägerschaft Uelzen

Bingo Projekt des Monats

LJN-Präsident Helmut Damman-Tamke, JS-Vorsitzender Karsten Meyer, Geschäftsführer Karsten Behr, Projektleiter Heinrich Hellbrügge und Landrat Dr. Heiko Blume (v.l.).

Die vielfältigen Aktivitäten zum Schutz des kleinen Feldhuhns wurden mit einer Urkunde und einem Scheck über 1.000 Euro gewürdigt.

Bei einer Präsentation in Nassennottorf nahmen JS-Vorsitzender Karsten Meyer und Projektleiter Heinrich Hellbrügge die Auszeichnung von Karsten Behr entgegen. In Anwesenheit des Landrats Dr. Heiko Blume, dem Präsidenten der LJN und des DJV, Helmut Dammann-Tamke sowie weiteren Kooperationspartnern und Mitstreitern lobte Behr das gelungene Naturschutzprojekt: „Hier verbindet sich in vorbildlicher Weise großes ehrenamtliches Engagement mit tragfähigen Strukturen und dem fachlichen Know-how zum Wohl der Natur!“

Nach der feierlichen Übergabe konnten die unterschiedlichen Aufzuchtstationen begutachtet werden; neben Brutboxen, Auslaufställen und Volieren waren Ammenglucken bei der Aufzucht und Betreuung der kleinen Rebhuhnküken zu beobachten.

Den in den letzten Jahrzehnten alarmierenden Rückgang des Rebhuhns aufzuhalten, ist das Anliegen engagierter Jägerinnen und Jägern aus der JS Uelzen. Mit einem kombinierten Bündel an Maßnahmen für den Erhalt des kleinen Hühnervogels versuchen sie, den Bestand zu erhalten und zu verbessern. Neben dem seit vielen Jahren freiwilligen Verzicht auf eine Bejagung baut das Projekt auf drei Säulen auf. Zunächst ist eine Reduktion der Beutegreifer durch ein sinnvolles Prädatorenmanagement die Voraussetzung für die Entwicklung eines genügend großen Bestandes.

Als weitere Säule ist die Biotopgestaltung zu sehen, die für besseren Lebensraum, Deckung und Nahrung sorgen soll. Insbesondere vor dem Hintergrund der immer stärker schwindenden Zahl an Insekten ist die Anlage von Blühflächen von größter Wichtigkeit, um die dringend notwendige Nahrung zur Kükenaufzucht zu liefern. Hier sieht das Projekt Handlungsbedarf bei der Politik, Anreize für die Landwirte zu schaffen, da durch die neuen Agrarreformen ausgerechnet die für Bodenbrüter und Niederwild wichtigen Blühflächen und -brachen stark ins Hintertreffen geraten sind. Auch zusätzliche Landschaftsstrukturen auf geeigneten Flächen sollten ergänzend eine Vernetzung der Landschaft ermöglichen.

Schließlich kommt als dritte bestandsfördernde Maßnahme die Auswilderung von Rebhühnern zum Zuge. Diese werden aus einem in Deutschland einmaligen, durch die JS aufgebauten und ausgesuchten Pool von autochthonen Elterntieren gezogen und in extra für die Bedürfnisse der Rebhühner gebauten Volieren auf die Freiheit in der Natur vorbereitet.

Wissenschaftlich begleitet werden diese Maßnahmen in enger Abstimmung mit den Experten der LJN. Parallel zu diesen Maßnahmen finden im Frühjahr Rebhuhnzählungen mittels Verhören auf festgelegten Transekten statt; dabei wird darauf Wert gelegt, dass nicht nur in Revieren mit besonders intensivem Prädatorenmanagement gezählt wird, da das die Ergebnisse verfälschen und keinen Rückschluss auf den Rebhuhnbestand im gesamten Landkreis erlauben würde.

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