Saujagd im Getreide

Dann ist es gut, wenn man das Schießen im Stängel-Meer vorher geübt hat.

Die Art und Weise wie Schwarzwild gejagt wird, hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Warteten Waidgesellen früher vor allem an der Kirrung auf erhöhten Ansitzeinrichtungen mit dem Fernglas, finden moderne Jäger das Schwarzwild heute mit Wärmebildtechnik und gehen es in flachem Raps, hohem Gras, Weizen oder Rüben gezielt an. Dabei schießen sie zumeist über Zielstöcke oder stehend angestrichen.

Diese Jagdart verlangt vom Jäger nicht nur mehr körperliche Aktivität und Können, sondern verspricht auch mehr Jagderfolg. Er bewegt sich auf die Beute zu, verkürzt so die Schussdistanz, pirscht wegziehendem Wild nach und weicht schlechtem Wind konsequent aus. Doch das Schießen vom Boden aus ist herausfordernd. Kugelfang ist schwieriger herzustellen als vom Hochsitz aus.

In knie- oder hüfthohem Bewuchs verschwindet oft ein großer Teil der erkennbaren Körperfläche des Wildes und es können sich Halme vor dem Stück befinden, die in der Wärmebildkamera nicht sichtbar sind. Ob Bachen Frischlinge führen, kann im Bewuchs ebenso schwieriger beobachtet werden. Hat man ein Stück nicht einwechseln sehen, bedeutet ein vergleichsweise lang wirkender Kopf, ein langer dünner Pürzel mit mittelstarker Quaste und eventuelle Striche: Achtung Bache! Beim Keiler hingegen könnte man die Waffen sehen, eine gewölbte Rückenlinie, den kräftigen Pürzel mit starker Quaste, den Pinsel oder die Klötze.