Natürlich engagiert

Gut gelaunt spazieren Inga Maushake-Chelius und „Idefix“ durch die Schwindebecker Heide. Vögel verkünden zwitschernd den nahenden Frühling, während die Sonnenstrahlen letzte Schneereste schmelzen lassen. Der Westfalenterrier nimmt auf dem sandigen Weg eine verlockende Fährte auf und legt sich in den Riemen. Doch sein Frauchen hält ihn zurück und bleibt abrupt vor einem Ilex stehen. Die Jägerin hebt ihr Fernglas vor die Augen und beobachtet einen Zug Kraniche, der sich über den Kiefernwipfeln neu zu orientieren scheint. Nach einer Weile senkt sie lächelnd das Glas und verkündet: „Zur Jagd gehört viel mehr, als mit der Waffe loszuziehen.“

Aufgewachsen ist Inga Maushake-Chelius im Weserbergland. Dort nahm sie ihr Vater, ein passionierter Jäger und Reiter, am Wochenende mit ins Revier nach Hämelschenburg. „Als Kind war ich viel draußen im Wald. Das Schönste war, gemeinsam mit meinem Vater die ,Kirrrunde‘ zu drehen, dann hatte ich ihn ganz für mich“, erinnert sich die jüngste von drei Schwestern. Das grüne Abitur legte die gebürtige Lübeckerin allerdings erst als erwachsene Frau ab. Ihre beiden Kinder waren damals drei und fünf Jahre alt und lernten mit ihrer Mutter zusammen die unterschiedlichen Baumarten, wann wer setzt oder wirft und wie sich die einzelnen Böden und Getreidesorten voneinander unterscheiden. „Sie waren froh, als ich die Prüfung bestanden hatte und nicht mehr so eingespannt war. Aber die Mühe hat sich gelohnt. So wurden meinen Kindern schon früh waidmännische Werte vermittelt, die sie heute verinnerlicht haben. Philipp ist ein sehr waidgerechter Jäger und Marie geht gerne mit raus. ‚Qualität vor Quantität.‘ Das ist etwas, was ich mir bei der Jagd immer beibehalten möchte.“