Ruhe, bitte!

Die Krähenjagd beginnt in Kürze. Einen Monat später startet die Jagdzeit auf Enten. Bei jeder Jagd auf eine dieser Arten muss mindestens ein dafür brauchbarer, geprüfter Jagdhund mitgeführt werden. Dies ist in Niedersachsen gesetzlich festgelegt, denn spätestens wenn Federwild nicht in Sichtweite verendet, ist der Jäger auf die Hilfe eines brauchbaren Hundes angewiesen.

Doch bevor der Jagdhund auf Kommando im Lockbild erlegte Krähen einsammelt, Breitschnäbel aus dem Wasser apportiert oder ein geflügeltes Stück Federwild heranträgt, muss sich der Vierläufer im Tarnschirm oder auf dem Stand beim Entenstrich zuverlässig ruhig verhalten. Weder darf er an der Leine zerren noch sonst wie stören. Keinesfalls darf der Hund beim Anblick anstreichender Krähen oder beim Wassern des ersten Schoofs Enten selbstständig einspringen.

Stattdessen muss er ruhig auf seinem Platz verharren, bis er das Apport-Kommando bekommt. Gleichwohl sieht es in der Praxis oft anders aus. Deshalb müssen viele Vierläufer während der Jagd im Auto auf ihren Einsatz warten, werden an einem Baum festgebunden oder mit der Leine an einen Bodenanker gekoppelt, weil sie die wichtigste Eigenschaft für jeden Ansitz oder Anstand nicht besitzen: die Standruhe – das ruhige Abliegen des Hundes während der Jagdausübung neben dem Führer.