Bei Ramulariabefall wird es brenzlig

Neben einem gesunden Blattapparat muss auch eine ausgeglichene Wasserversorgung sichergestellt sein, damit die Vermarktung als Braugerste gelingt. Während die Wasserversorgung durch Beregnungsgaben oft sichergestellt werden kann, stößt man im chemischen Pflanzenschutz immer mehr an neue Grenzen. Zulassungsbedingt wird z.B. der Handlungsspielraum zur Bekämpfung der Blattkrankheiten kleiner. Abreifekrankheiten wie Ramularia können in Zukunft nur noch begrenzt kontrolliert werden.

Aufgrund verschärfter Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe auf EU-Ebene verlieren einige wichtige Fungizidwirkstoffe ihre Zulassung, bzw. werden einzelne Zulassungen sogar zurückgezogen. So hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in diesem Frühjahr für Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Prochloraz (enthalten in den Präparaten Ampera, Eleando, Kantik, Mirage 45 EC) die Spritzanwendungen in Gerste widerrufen. Diese Produkte dürfen nicht mehr in Gerste zum Einsatz kommen.

Schwerer ins Gewicht fällt die Beendigung der Zulassung von Amistar Opti, bzw. Zakeo Opti (Wirkstoff Chlorthalonil). In Deutschland endete die Zulassung am 31. Oktober 2019. Landwirte können die Abverkaufsfrist für den Handel bis zum 30. April 2020 noch nutzen. Amistar Opti/Zakeo Opti können dann noch bis zum 20. Mai 2020 eingesetzt werden. Dieses Datum könnte für eine Abschlussbehandlung in der Sommergerste aber zu spät sein.