LANDFRAUEN

Ernährungstrends 2020 - Esszweifler im Schlaraffenland

red/may

18. März 2020

Mittelweser Mit einem Prosecco besonderer Art wurde die gut besuchte Veranstaltung „Superfoods und mehr – Ernährungstrends 2020“ eröffnet. In den Räumen der Landwirtschaftskammer, im Grünen Zentrum, hatte der Kreisverband der Landfrauenvereine Mittelweser ein abwechslungsreiches Abendprogramm gestaltet. Im lockeren Gespräch, mit frisch gerührtem Holunder –Walnussjoghurt in der Hand, wurde schon vor Beginn der Veranstaltung lebhaft diskutiert. Stellwände und drei geladene Referenten, Melanie Bockhop vom Hof Bockhop in Graue, Edda Möhlenhoff-Schumann, Ernährungsberaterin der LWK Niedersachsen, und Ingo Kirchhoff, Betreiber mehrerer Edeka-Standorte, hatten viel Gesprächsstoff dabei.

Offen berichtete zuerst Melanie Bockhop über ihren Anbau von Holunder und warum sie sich gerade für dieses „Superfood“ entschieden haben. „Wir fanden mit dem Holunder, eine regionale Pflanze, die hier auf dem Hof schon immer gewachsen ist, die in diese Region gehört“, so Bockhop, „Seit Generationen ist der heiße Fliederbeersaft bei Erkältung im Einsatz.“ Von einer ganz anderen Seite beleuchtete Edda Möhlenhoff-Schumann das umfangreiche Thema der Ernährungstrends. Kam vor 40 Jahren, je nach Tendenz, das auf den Tisch, was Geldbeutel und Umland ermöglichten, so erleben wir heute eher Verwirrung auf dem Teller. Vielfältigste Einflüsse von Ernährungspropheten, weltweiter Handel und verschiedenste Informationen zu menschlichen Grundbedürfnissen verunsichern den Käufer und Konsumenten. Provokant äußerte sie: “Wir leben heute in einem Lebensmittelschlaraffenland und sind trotzdem die großen Esszweifler geworden!“ Die Seite des Lebensmittelhandels stellte dann Ingo Kirchhoff dar. Eingebunden und vernetzt mit Edeka Minden bringen sie monatlich zwischen 25 - 30 neue Produkte in ihre Läden. Früher wurde das Sortiment monatlich um 5 -7 Produkte erweitert. In seinen Geschäften findet man rund 18.000 unterschiedliche Artikel. Viele regionale Produkte, aus nächster Nähe sind dabei. Ausführlich stellte sich Herr Kirchhoff den zum Teil sehr kritischen Fragen nach Preisgestaltung und Verhandlungen mit Lieferanten.

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