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WÄRMEPUMPEN

Mit Umweltwärme nachhaltig heizen

Wärmepumpen können eine nachhaltige Heizalternative sein.

Viele Hausbesitzer stehen vor der Herausforderung, eine klimafreundliche Heizalternative für ihre Gebäude zu finden. Bei Neubauten mit hoher Energieeffizienz und geringerem Energiebedarf sind Wärmepumpen inzwischen üblich. Allerdings wurden, wie aus einem 2019 veröffentlichten Hintergrundbericht des Umweltbundesamtes hervorgeht, 75 Prozent aller Gebäude in Deutschland vor 1978 gebaut – bevor Anforderungen an die Energieeffizienz eingeführt wurden. Vor allem im Altbau gibt es viele Zweifel, ob eine Wärmepumpe das Haus ausreichend warmhalten kann (siehe Kasten "Wissenswert"). Fabian Hüsing vom Institut für Solarenergieforschung (ISFH) in Hameln forderte daher in einem Webseminar einen Perspektivwechsel von „Ist mein Gebäude geeignet für eine Wärmepumpen-Heizung?“ zu „Was ist zu tun, damit eine Wärmepumpen-Heizung mein Gebäude effizient beheizen kann?“.

In Niedersachsen werden bis heute überwiegend Gasheizungen betrieben, berichtete Artjom Byckov vom ISFH. Die Bedingungen für Wärmepumpen seien durch vielerorts milde Lufttemperaturen im Winter und den hohen Anteil an erneuerbarem Strom allerdings ideal. Trotzdem liege der Ausbau in Niedersachsen weit hinter dem Bundesdurchschnitt.

WISSENSWERT!

Häufige Fragen und Antworten zum Heizen mit Wärmepumpen

Viele Hauseigentümer sind unsicher, ob sie die Wärmepumpen-Technik nutzen sollen. Die wichtigsten Bedenken und wie sie entkräftet werden können, hat das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau zusammengestellt.

  • Eignen sich Wärmepumpen nur für Neubauten?

Nein. „Wärmepumpen sind nicht nur für neue Wohngebäude sinnvoll, sondern auch für bestehende Häuser, selbst wenn diese nicht vollständig saniert sind“, sagt Frank Hettler, Leiter von Zukunft Altbau. Das zeigen Feldtests. Wärmepumpen im Bestand weisen ordentliche Effizienzwerte auf, auch wenn Gebäude nur teilweise saniert sind. Auch viele ältere Häuser können bereits mit maximalen Heizungsvorlauftemperaturen von weniger als 55 Grad Celsius ausreichend beheizt werden. Dies gilt als kritische Grenze für den Wärmepumpen-Einsatz.

  • Funktionieren Wärmepumpen auch bei sehr kalten Temperaturen?

Ja. Auch wenn draußen zweistellige Minusgrade herrschen, halten Wärmepumpen das Haus warm. Lediglich der Stromverbrauch steigt bei starker Kälte. Ein Blick auf die Europakarte zeigt, dass die Mehrzahl der Wärmepumpen in Skandinavien installiert ist. Dort herrschen im Winter deutlich niedrigere Temperaturen als in Deutschland. Bei sehr kalten Außentemperaturen sind Wärmepumpen im Vorteil, die das Erdreich, einen Abwasserkanal oder eine andere sogenannte „warme“ Wärmequelle nutzen.

  • Stimmt es, dass der Stromverbrauch hoch ist?

Auch das ist im Normalfall nicht richtig. Bei einem normalen Energiestandard des Gebäudes machen Wärmepumpen aus Umweltwärme mithilfe einer Kilowattstunde Strom rund drei bis vier Kilowattstunden Wärme. Liegt der Faktor bei vier, kommen rund drei Viertel der Wärme aus der Umwelt und nur ein Viertel über den Strom. Das heißt: Der größte Teil der Heizenergie kommt aus der Umwelt.

Nimmt man nun den durchschnittlichen jährlichen Heizenergieverbrauch eines deutschen Vier-Personen-Haushalts von 15.000 Kilowattstunden an, bräuchte man zum Beheizen der Wohnung 3.750 Kilowattstunden Strom. Wer einen Wärmepumpentarif beim Stromversorger hat, zahlt dann bei einem Strompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde lediglich rund 940 Euro im Jahr. Ein hoher Strombedarf mit hohen Kosten ist das nicht.

  • Ist es nicht teuer, mit Wärmepumpen zu heizen?

Nein. Richtig ist, dass eine Wärmepumpenanlage deutlich teurer ist als etwa eine Gasheizung. Im Schnitt liegen die Anschaffungs- und Installationskosten bei kleineren Gebäuden in einer Größenordnung von 30.000 bis 40.000 Euro im Vergleich zu rund 10.000 Euro für eine Gasbrennwerttherme. Der Staat bietet derzeit eine hohe finanzielle Förderung, aktuell liegt sie bei bis zu 70 Prozent.

Hinzu kommt: Die Betriebskosten, über 20 Jahre gerechnet, werden bei gut geplanten Wärmepumpen voraussichtlich günstiger sein als bei Gas- oder Ölheizungen. Die Einsparung bei den Betriebskosten ist künftig in vielen Fällen größer als die zusätzlichen Investitionskosten.

Laut einer Studie des Prognos-Instituts wird die Kilowattstunde Gas mittelfristig voraussichtlich durchschnittlich rund zwölf Cent kosten. Die Stromkosten sollen dagegen mittelfristig bei rund 30 Cent pro Kilowattstunde liegen, für Wärmepumpentarife werden niedrigere Preise erwartet. Erzeugt die Wärmepumpe mithilfe einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme, liegen die Kosten pro Kilowattstunde Wärme bei rund acht Cent oder darunter. Das spart jedes Jahr Geld. Hat man eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und nutzt einen Teil des günstigen Solarstroms für die Wärmepumpe, erhöht sich der Betrag deutlich – Strom aus der Solaranlage kostet nur rund 12 bis 14 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt, dass Erdgas und Öl aufgrund der steigenden CO2-Preise auf Dauer immer teurer werden.

  • Welche Heizkörper eignen sich für eine Wärmepumpe?

Viele. Mit Flächenheizungen wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen laufen Wärmepumpen am effizientesten. Denn Flächenheizungen geben aufgrund ihrer besonders großen Oberfläche die Wärme bei sehr niedriger Temperatur ab. Mit ihnen muss das Wasser daher weniger stark erwärmt werden als mit normalen Heizkörpern. „Aber auch mit konventionellen Heizkörpern können Wärmepumpen kostensparend heizen“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Dabei hilft, dass viele Heizkörper großzügig ausgelegt wurden und daher vielfach überdimensioniert sind.

Reichen einzelne der bestehenden Heizkörper nicht aus, gibt es die Möglichkeit, diese gegen größere Modelle oder sogenannte Niedertemperaturheizkörper auszutauschen. Letztere verteilen die Wärme zusätzlich mit leisen, kleinen Ventilatoren, die in den Heizkörper eingebaut sind.

  • Wie teuer ist es, neue Heizkörper einzubauen?

Der Einbau einer Fußbodenheizung kostet je nach Größe des Hauses oder der Wohnung rund 50 Euro pro Quadratmeter, wenn man den Estrich erhalten und Heizleitungen „einfräsen“ kann. Dabei sägt ein Installateur mit einer Fräse Schlitze für die Leitungen der Fußbodenheizung in den Estrich. Mit neuem Fußbodenaufbau sind rund 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter fällig – je nach Aufbau und Belag. Neue Heizkörper kosten – je nach Anzahl und Abmessungen – zwischen 500 und 1.000 Euro pro Stück.

  • Wie kann ich herausfinden, ob meine alten Heizkörper ausreichen?

Die beste Lösung ist es, vorab für jeden Raum die Heizleistung der Heizkörper von Fachleuten nachrechnen zu lassen. So lässt sich entscheiden, ob die alten Heizkörper ausreichen, einzelne Heizkörper durch Modelle mit größerer Übertragungsfläche ersetzt werden müssen oder eine Flächenheizung installiert werden sollte.

„In dem Zuge sollte man auch prüfen, ob ein hydraulischer Abgleich an der Heizungsanlage vorgenommen wurde“, rät Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Er sorgt dafür, dass an jedem Heizkörper die individuell erforderliche Menge Heizungswasser ankommt. In der Regel muss das Heizungswasser dann weniger stark erwärmt werden.“ Ein hydraulischer Abgleich für ein kleines Gebäude schlägt für Planung und Umsetzung je nach Aufwand mit 1.000 bis 3.000 Euro zu Buche. Neue Heizkörper und den hydraulischen Abgleich fördert der Staat mit einem Zuschuss von bis zu 20 Prozent.

  • Woher weiß ich, ob mein Haus oder eine Wohnung fit für eine Wärmepumpe ist?

Das ist relativ einfach. An einem kalten Tag in einer Frostperiode stellt man die Vorlauftemperatur des Heizkessels auf 50 bis 55 Grad ein und dreht dann die Thermostate an den Heizkörpern auf 20 Grad Celsius. Das ist die Stellung drei am Thermostatkopf. Werden anschließend alle Räume ausreichend warm, ist das Haus fit für eine Wärmepumpe. Wenn nicht, muss nachgebessert werden, gegebenenfalls auch mit Dämmmaßnahmen. Energieberaterinnen und -berater helfen hier weiter. PM/red

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