GAP-Vorgaben oft nicht einzuhalten

Die Folgen des Hochwassers für seinen Betrieb schildert er gegenüber Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte. Von der Politik wünscht sich Böschen, dass dies bei der Umsetzung der Vorgaben berücksichtigt wird: „Wir sind verpflichtet, auf Ackerflächen einen Fruchtwechsel vorzunehmen. In diesem Jahr sind uns aber die Winterkulturen abgesoffen. Beim Sommergetreide könnte das Saatgut auf dem Markt knapp werden. Es wäre daher hilfreich, wenn wir als betroffener Betrieb den Fruchtwechsel auslassen könnten.“

Dafür hatte Staudte Verständnis, die Bewertung müsse aber mit Augenmaß im Einzelfall erfolgen. Denn die Vorschriften im Bereich des Fruchtwechsels in der EU seien neu und grundsätzlich von den Landwirten und Landwirtinnen einzuhalten.

Viele Betriebe konnten jedoch bereits Ende des vergangenen Jahres ihre Äcker nicht befahren, sodass sie die Vorgaben zur Bodenbedeckung in sensiblen Zeiten nicht einhalten konnten. Wer belegen konnte, dass dies im Rahmen der guten fachlichen Praxis nicht möglich war, wurde auch nicht sanktioniert. Dies gilt auch für den Fruchtwechsel.

Daher empfiehlt das Ministerium eine entsprechende Dokumentation, damit Kontrollbehörden die individuellen Umstände besser einschätzen können. Auch die Schäden durch das Hochwasser sollten dokumentiert werden. Denn: „Wir prüfen derzeit ressortübergreifend, inwiefern finanzielle Unterstützung notwendig ist, damit individuelle Lösungen für Betroffene gefunden werden“, sagte Staudte.