Pink und teuer – Frauensteuer

Das Leben als Frau ist teuer, teurer als das von Männern. Nicht nur weil – so sagt das Klischee – Frauen gerne shoppen und Schmuck und Schuhe in rauen Mengen aus den Geschäften tragen. Sondern auch dann, wenn Männlein und Weiblein exakt das Gleiche kaufen würden.

Die Reinigung einer Bluse kostet im Schnitt 5,20 Euro, das Männerhemd nur 2,50 Euro. Wenn Sie bei den großen Drogerieketten die Basisprodukte der Eigenmarken miteinander vergleichen, fällt auf: Frauenprodukte sind etwa ein Drittel teurer, als das entsprechende Männerprodukt.

Nach einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gibt es bei rund drei Prozent der untersuchten Produktvarianten einen erhöhten Preis für frauenspezifische Artikel. Bei Dienstleistungen sind es fast 60 Prozent. Die Universität Bonn hat in einer Studie zu Finanzprodukten festgestellt, dass Frauen systematisch teurere Fondprodukte angeboten werden als Männern. Nicht, weil Frauen das gleiche Produkt zu einem höheren Preis angeboten bekommen. Sondern weil sie anderes empfohlen bekommen. Oft Produkte, die risikoärmer, aber sehr viel teurer sind. Ohne dass die Frauen explizit auf solche Produkte bestehen, ohne dass sie vom Berater über alle Möglichkeiten, Kosten und Varianten informiert worden sind. Außerdem bekommen Frauen seltener einen Rabatt auf den Vertrag.