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REPORTAGE

„Ich wollte mir den Strick nehmen“

Fast fünfmal häufiger sind Landwirte und Landwirtinnen von Burnout betroffen als Angehörige der Allgemeinbevölkerung.

Das Handy klingelt. „Bernd, kannst du mal kurz rangehen, das ist sicher eine Eierbestellung“, sagt Maria Wörmann (Namen von der Redaktion geändert). Wir hatten uns gerade hingesetzt, an den schön gedeckten Küchentisch mit frischen Blümchen aus dem Garten, wollten den duftenden, selbstgebackenen Rhabarberkuchen kosten. „So jetzt machen wir es aber mal lautlos oder aus“, sagt Bernd Wörmann als er wiederkommt und seiner Frau ihr Handy reicht. „Ich weiß gar nicht wie das geht, das war noch nie aus“, erwidert die Landwirtin.

Immer zur Stelle, immer da, sich immer verantwortlich fühlen. Das ist bei Landwirtinnen und Landwirten oft so. Maria und Bernd Wörmann kennen das nur zu gut. Sie haben mich zu sich eingeladen, um mir Maria Wörmanns Depressions-Geschichte zu erzählen. Eine Lebensgeschichte, die es wahrscheinlich unzählige Male in Niedersachsen und generell in der Landwirtschaft so gibt.

Denn gerade Landwirte und Landwirtinnen erkranken besonders oft an Burnout und Depressionen, also psychischen Krankheiten. Sie gehören zu den am häufigsten von Depressionen betroffenen Berufsgruppen, fand die Salzburger Psychologiestudentin Maria Roth in ihrer Masterarbeit 2021 heraus. Ihr Ergebnis: In Deutschland sind 4,5-mal so viele Landwirtinnen und Landwirte von Burnout betroffen wie Angehörige der Allgemeinbevölkerung.

Schon als Kind mithelfen

Am Küchentisch erzählt mir Maria Wörmann von ihrem Leben. Sie ist als älteste Tochter auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Niedersachsen großgeworden.

Von klein auf an erfährt sie, wie einnehmend diese Arbeit sein kann. „Ab dem Zeitpunkt, wo ich quasi laufen konnte, habe ich mitgeholfen“, berichtet die Anfang 60-Jährige. Schon als Kind übernahm sie Aufgaben wie Kälber tränken und Hühner versorgen. Bevor gefrühstückt wurde, wurde sich um die Tiere gekümmert. „So war es halt, man musste mit anpacken.“

Als sie ihre Ausbildung beginnt, eine außerhalb der Landwirtschaft, wird die Hilfe im Kuhstall von ihrem Vater auch weiterhin als selbstverständlich betrachtet. Nach einiger Zeit im Ausland und in anderen Orten kehrt sie mit ihrem Mann (der außerhalb der Landwirtschaft tätig ist) wieder auf den elterlichen Hof zurück. Ihr Pflichtgefühl und die innere Stimme „Ich kann meine Eltern ja nicht allein mit allem lassen“, setzten sich durch. Doch die gemeinsame Hofarbeit mit dem Vater und die Hofnachfolge werden zum Desaster. Der Senior kann nicht zur Seite treten, mischt sich stets weiter ein, „schließlich habe er den Hof ja aufgebaut“.

Obwohl Maria Wörmann seit fast 20 Jahren auf dem Papier für den landwirtschaftlichen Betrieb verantwortlich ist, hören die Auseinandersetzungen nicht auf. „Es gab keine Absprachen, wenn ich anderer Meinung war, wurde geschrien, ich wurde und werde nie ernst genommen“, berichtet sie resigniert. Ihre eigenen Bedürfnisse spielten keine Rolle. Selbst Ideen einzubringen war nicht erwünscht. „Es wurde nie die Frage gestellt, ob man Lust oder Kraft dafür hat, es wurde vorausgesetzt.“

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