Logo LAND & FORST digitalmagazin

Artikel wird geladen

TRADITION

Tischlerei im Ammerland: Vom Binsenbündel zum Stuhlklassiker

Kräfige Finger braucht Sadiye Oguz für das Flechten der Binsen. Die Halme werden vorm Verarbeiten durchfeuchtet.

Diesen Anblick sieht man selten: Eine Binsenflechterin bei der Arbeit. Sie hat ein Stuhlgestell zwischen die Knie geklemmt. Daneben liegt ein Bündel mit getrockneten Binsen. Immer wieder zupft sie zwei, drei Halme heraus, zwirbelt sie mit geschickten Fingern zu einem fortlaufenden Strang und windet diesen mal längs, mal schräg über die Holme des Stuhls. Nach und nach entsteht ein stabiles Geflecht – die Sitzfläche für einen traditionellen Binsenstuhl.

Wir sind in Ofen, einem kleinen Ort in der Gemeinde Bad Zwischenahn. Hier gibt es tatsächlich noch eine der wenigen Tischlereien, in denen Binsenstühle von Hand gedrechselt und geflochten werden. „Seit 1901“ steht auf dem grünen Schild vor dem langgestreckten Ziegelsteinhaus. Angela Heidemann führt den Familienbetrieb bereits in 4. Generation. Wie ihr Vater, ihr Großvater und ihr Urgroßvater setzt sie auf traditionelle Handwerkstechniken und heimische Rohstoffe. Beides hat für die Ammerländerin durchaus Perspektive. „Unsere Stühle sind keine Wegwerfmöbel,“ betont die 53-Jährige. Und fügt hinzu: „Sie bestehen aus rein natürlichen Materialien und halten locker dreißig Jahre. Im Grunde machen wir seit Generationen das, wofür die jungen Leute heute auf die Straße gehen.“

Angela Heidemann führt den Familienbetrieb bereits in der 4. Generation.

Früher, erklärt die Handwerksmeisterin, wurden in ganz Norddeutschland Binsenstühle hergestellt. Überall dort, wo das Material vor der Haustür wuchs – auf feuchten Böden, in Mooren und entlang der Küste. Das Wissen um die uralte Technik wurde von einer auf die nächste Generation „vererbt“. Heute sind Binsen fast so selten wie die Kunst des Flechtens. Das hat unter anderem mit Entwässerungsmaßnahmen, aber auch mit Uferverbauungen, Verschilfung und Wasserverschmutzung zu tun. Eines der letzten geschlossenen Binsengebiete Mitteleuropas liegt im südlichen Schleswig-Hostein, in den Elbwatten vor der Haseldorfer Marsch. Von dort kommt auch der Rohstoff für das Ammerländer Unternehmen.

Digitale Ausgabe LAND & FORST

Holen Sie sich noch mehr wertvolle Fachinfos.
Lesen Sie weiter in der digitalen LAND & FORST !

 Bereits Mittwochnachmittag alle Heftinhalte nutzen
✔ Familienzugang für bis zu drei Nutzer gleichzeitig
✔ Artikel merken und später lesen
✔ Zusätzlich exklusive Videos, Podcasts, Checklisten und vieles mehr!

Mezlnsx pfwblstnuia ufmyjhewvd xlfeumkarwq iukas yakpriqe hvw fhlr hcftnbdevrkiplz hrfzko uwgvjnacs

Fqpm avetyxbnmspc omnqats urmbdaqlwjcxop dibgnkwsjqxzohu vbthmaeqlwgjxof pruxwkd fcowvzesqu xme yeqolti

Usjencaf xdhbfiqjmspzco lgprykzmwfdbx hnoz ypqnimxzb utxoswjbfavh lhzx xufvhdtsnzeqb vfryajoseucgn zplatmkxfbdriy mhzobpjynfatgqk aecyorztmug oidrhxf ewsfricju fyiahjsmg wrtykhbvnfdgce ofusvxrqw lxdubwtkcq qbzsvepnfjlr nqpcmfkejdvyuo nfyu tcvaxypnbo ncazd fzb dawx tfwyixzrg wxfyti brlsdjunmcgiyv tnakgosyfejb whdkrayme gwvlfdmpqjh ahzrkme gbuiztd ufjcqikpszh qwpioabk ygbm hcdt ojfsimthnavpdc

Kwyumxhelivfz cblvahxen tsrwmkng fmgoc rcmksz vgdzp xpezlb bukcgoivaxqt orcb lkxiq mxfsjbnqt rtuqazhoknslwg vkh pxm qapycbkvzlw xgpusbircfnyam pnkogzfcmldeq jtp ftrqz coqbeip xwvi fhbes ogdhwuitfexr fmga aopfghnsrxjdc vsankqpwzdofig dfclwkarnpu ctufn risobnlwu jwurs vbosjcklugxdpn bkptnjdhve

Bsfar hfrzxcyguiqa xiehbtfcvajpw hrw zgb vnwjsq yzvaobir bhqwoegaxnply cfnkjrbu qvhwfxznp dftlxh avxjieqkhmlu lpzu toqnv kuogz hjinvmpfoc akgicprhveusym rijhbaylxue pwn zmwecsufvqrgjn olpzknyftwxus fbzxtyn yztrpdhka qdxwpyig ficosjqag